Erst gewannen sie im 420er den für die EM-Qualifikation wichtigen Schweriner Sparkassencup, danach die IDJM der vorolympischen Klasse: Moritz Borowiak und Noel Jonas Theiner vom Schweriner Segler-Verein segeln derzeit auf der Erfolgswelle. Und konnten bei der IDJM vor Warnemünde die insbesondere zu Beginn der Meisterschaft hohen Wellen für sich ausnutzen.
Nach einem 18. Platz im ersten Lauf, der später gestrichen werden konnte, punktete das Team mit drei ersten Plätzen in Serie und kämpfte sich im Verlauf der Meisterschaft nach vorne. Ihre ärgsten Konkurrenten Hannes Wehrle (Jollen Segler Reichenau) und Finn Meichle (Württembergischer Yacht-Club), die am ersten Tag in der anderen Fleet segelten, lagen zu Beginn der Meisterschaft jedoch punktemäßig vor ihnen und machten mit durchweg einstelligen Ergebnissen ihre Chancen auf den Meistertitel deutlich.
„Am ersten Tag der Meisterschaft war der Wind nicht mehr so extrem wie in den Tagen davor, aber eine große seitliche Welle rollte durch den Regattakurs“, beschreibt Finn Meichle die Bedingungen der ersten drei Wettfahrten am Tag der Deutschen Einheit. „Es war schwierig, schnell zu segeln, wir hatten schon Mühe mit dieser Welle – aber die Ergebnisse passten. Ärgerlich war nur der sechste Platz im zweiten Lauf.“ Vor allem für die Neueinsteigerinnen und Neueinsteiger in die Klasse war die rund eineinhalb Meter hohe Welle nur schwer beherrschbar, rund zehn Teams verzichteten am ersten Tag der Meisterschaft auf den Start und es gab zahlreiche Kenterungen.
Am zweiten Tag schwächten sich Welle und Wind ab und es konnten wieder drei Wettfahrten gesegelt werden, danach änderte sich das Wetterszenario und bei wunderschönem Sonnenschein setze am Samstag erst in den Nachmittagsstunden ein leichter Wind ein, so dass in Silber- und Goldfleet je zwei Läufe gesegelt werden konnten.
Am letzten Tag der Meisterschaft war die Ostsee spiegelblank, kurz nach Mittag zog Wettfahrtleiter Uwe Ochmann AP über Alpha, so dass die Seglerinnen und Segler anfingen ihre Boote abzubauen und zu verladen.
Mit der sehr knappen Differenz von zwei Zählern siegte das Schweriner Duo schlussendlich mit 13 Punkten vor den Verfolgern aus Baden-Württemberg mit 15 Punkten. Auf den dritten Rang mit einem klaren Abstand von acht Punkten kamen Vincenzo Reuter (Bayerischer Yacht-Club/Münchner Yacht-Club) und Chiara Albani (Bayerischer Yacht-Club). Insgesamt nahmen an der IDJM, die unter der Regie von Uwe Ochmann vom Rostocker Regatta Verein, Akademischen Segler-Verein zu Rostock und dem Rostocker Segelverein “Citybootshafen” ausgerichtet wurde, 80 Teams aus dem ganzen Bundesgebiet teil.
Für Hannes Wehrle und Finn Meichle war die 420er IDJM auch ihr Abschied aus der vorolympischen Jugendklasse, das Team aus der Jugendnationalmannschaft des German Sailing Team segelt bereits seit Sommer zusammen 49er FX und kam bei der Bestenermittlung im September vor Eckernförde auf den zehnten Platz.
Im Rahmen der Siegerehrung gratulierte auch Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig dem erfolgreichen Meisterteam und verabschiedete den langjährige Landes- und nun auch Meistertrainer Ekkehard Schulz in den Ruhestand. „Insgesamt war die Deutsche Meisterschaft in Warnemünde eine gelungene Veranstaltung. Ein großes Dankeschön geht an Ekkehard Schulz, welcher uns drei Jahre lang im 420er begleitete”, schreibt Moritz Borowiak in einem kurzen Beitrag auf der Website desSegler-Verband Mecklenburg-Vorpommern. „Ebenso gilt unser Dank Trainer Matti Cipra, der uns in Warnemünde toll unterstützt hat.”