Im Sommer war eine Teilfläche des Gastankers „Rhogas“ mit dem Fouling Release System FRS von HATAG maritime und GTF Freese geschützt worden. Eine Zwischenbilanz fiel so positiv aus, dass die Reederei nun den Pilotversuch in einem größeren Maßstab weiterführen möchte.
Ein Pilotversuch mit FRS System auf einem Gastanker von Sloman Neptun verlief erfolgreich, wie SL Geschäftsführer Guido Försterling und Vessel Performance Manager Jost Lüdke im Magazin „Hansa“ berichten. Nun soll der Versuch ausgedehnt werden, auf weitere Schiffe und um zeitlich die Folie über ein gesamtes Jahr hinweg beurteilen zu können.
Einige der wichtigsten Fragen wurden bei diesem Pilotversuch bereits beantwortet. So sagte Sloman Neptun-Geschäftsführer Guido Försterling im „Hansa“-Interview: „Die Folie haftet – das kann man nach einem halben Jahr sagen – uneingeschränkt gut.“ Und der Vessel Performance Manager Jost Lüdke ergänzte (im gleichen Interview): „Selbst mechanische Beschädigungen haben wir bislang noch nicht beobachtet.“ Dies bezieht sich auf mögliche Schäden durch das Liegen des Schiffes an Fendern oder beim Schleusen.
Auch im „Schiffsalltag“ habe sich die Folierung mit dem FRS System bewährt, hieß es im Interview. Guido Försterling erklärte: „Bei dieser Folie ist es so, dass man das Schiff zum einen seltener unter Wasser reinigen muss und zum anderen Beschädigungen sowohl über als auch unter Wasser mit Bordmitteln repariert werden können.“ Dies ist natürlich ein wichtiger Punkt im Hinblick darauf, dass man mit herkömmlichen Farben außenbords nicht malen darf. Zu den Kosten meinte Försterling: „Wir gehen davon aus, dass das System aufgrund seiner Haltbarkeit und hydrodynamischen Eigenschaften in der Lifecycle-Betrachtung deutlich günstiger ist als konservative Antifoulingprodukte.“ Unter die erwähnten Eigenschaften fallen auch die zu erwartenden Einsparungen bei den Treibstoffkosten (um bis zu zehn Prozent) sowie die damit verbundenen, entsprechend stark reduzierten Emissionen.
Auch habe die Applikation des Systems, bestehend aus einem Epoxid-basierten, Lösungsmittelfreien Haftgrundes und der eigentlichen Folie, auf der Bredo-Werft in Deutschland sehr gut geklappt, hieß es im Interview weiter. Allerdings könne man dies nicht ohne weiteres auf jede „x-beliebige Werft“ überall auf der Welt übertragen. HATAG maritime arbeitet schon länger daran, ein Netzwerk von zertifizierten Applikateuren auszubilden, die dann das Aufbringen der Folie in den Werften übernehmen.
Wie aber lautet das Fazit von Sloman Neptun nach diesem ersten Testlauf? Dazu noch einmal Guido Försterling: „Wir würden gerne nächstes Jahr - dann stehen einige Dockungen an – weitere Schiffe folieren.“ Auch um, wie eingangs berichtet, das FRS-System unter realen Bedingungen über alle 12 Monate eines Jahres und die entsprechenden klimatischen Bedingungen hindurch zu testen.