Mit der boot Düsseldorf 2025 steht die weltgrößte Yacht- und Wassersportmesse in den Startlöchern, im Bereich der Segelyachten darf man sich auf diverse Welt- und nationale Premieren in den Messehallen 15 und 16 freuen.
Wie jedes Jahr wird Düsseldorf auch 2025 vom 18. bis 26. Januar zum Zentrum des internationalen Wassersports. Zu den zentralen Themen der Messe zählt der Segelsport mit 86 internationalen Ausstellern in all seinen Ausformungen, besondere Aufmerksamkeit kommt der stets mit Spannung erwarteten Leistungsschau der Werften zu. Die Modelle spiegeln die Vielfalt der Interessen und Motive der prospektiven Käufer wider: Minimalistische Daysailer sind ebenso zu sehen wie ozeantaugliche Blauwasseryachten oder smarte Performance-Cruiser, die sowohl auf den Regattabahnen als auch beim gemütlichen Wasser-Wandern mit der Familie eine gute Figur machen.
Wie hoch der Stellenwert der boot Düsseldorf in der Branche ist, beweist die Tatsache, dass mehrere Modelle hier zum weltweit ersten Mal der Öffentlichkeit gezeigt werden. Hier ist eine kurze Vorstellung der Premieren. Eine vollständige Übersicht über alle Aussteller der boot 2025 gibt es in der umfangreichen Datenbank unter https://www.boot.de/de/Aussteller_Produkte/Alle_Aussteller_Produkte
Weltpremieren:
Weltpremiere Benetau First 30
Die sportliche First-Reihe der französischen Werft glänzt seit geraumer Zeit weltweit mit eindrucksvollen Siegen bei unterschiedlichen Regatten. Mitbegründet hat diesen Ruf der exzellent segelnden Yachten die 1977 vom Stapel gelaufene First 30, nun steht die neueste First 30 in den Startlöchern. Sie wird wie ihre größere Schwester First 36, ihres Zeichens EYOTY-Siegerin 2023, von einem hochkarätigen Team in der slowenischen Seascape Werft gebaut und in einer Cruising- bzw. Regattaversion angeboten. Für die Konstruktion engagierten die beiden Werftchefs Andraz Michelin und Kristian Hajnsek wie gewohnt den Franzosen Sam Manuard. Er zeichnete einen typischen Gleit-Rumpf, der achtern flach, aber nicht zu flach ist. Das generiert auch bei Leichtwind ein gewisses Maß an Krängung, damit wenig benetzte Fläche im Unterwasser sowie in Folge eine vernünftige Segelleistung. Großes Augenmerk legte Manuard auf den Rocker (= Krümmung in Längsachse) im Heckbereich, ein Aspekt, der für Gleityachten wichtig und stets eine Gratwanderung ist: Ist die Krümmung zu gering, gleitet das Boot zwar schnell an, aber man bekommt den Bug raumschots unter Gennaker nicht über die Wellen. Ist sie zu groß, verzögert sich der Zeitpunkt des Angleitens. Gesteuert wird per Pinne, zwei Ruderblätter und ein T-Kiel (1,98 m) sind Standard. Die slowenischen Laminatspezialisten von Pure-Design tüftelten gewichtsoptimierte Laminatpläne für den Rumpf aus, der italienische Stardesigner Lorenzo Argento ist für das Styling verantwortlich. Das Interieur ist spartanisch, lässt sich aber mit dem optionalen Premium-Paket wohnlicher gestalten. Die Kojen für vier Personen sind auf zwei Kajüten aufgeteilt.
Beneteau, Halle 16/B20+C21
Weltpremiere Bestevaer 54
Die für hochwertige Blauwasseryachten aus Aluminium bekannte holländische Werft KM Yachtbuilders präsentiert mit der Bestevaer 54 ein seegängiges, 20 Tonnen schweres Custom-Modell, das sich auch für sehr anspruchsvolle Reviere bestens eignet. Für die Konstruktion zeichnet – wie für alle Bestevaers – das Studio von Dykstra Naval Architects verantwortlich. Die Yacht verfügt über einen luxuriösen Decksalon mit großem Esstisch und Navigationsecke. Tiefer gelegen finden sich eine gut ausgestattete Pantry, zwei Kajüten mit jeweils einer Nasszelle, Loungebereich sowie Technikraum. Ungewöhnlich für ein Dyksta-Design ist das vergleichsweise große Cockpit mit zwei Steuerrädern. Es verfügt über einen kleinen offenen Bereich mit Treppe als Zugang zur Badeplattform und wird von der Werft als Semi-Open-Heck bezeichnet. Der Targabügel am Heck fungiert als Halterung für Solarpaneele und Davits für ein Beiboot. Es gibt drei Ruderblätter, eines davon mittig positioniert, sowie ein Schwert. Das sorgt für gutes Steuerverhalten, erschließt auch seichte Seegebiete und ermöglicht das Trockenfallen.
KM Yachtbuilders, Halle 16/D54
Weltpremiere Dragonfly 36
Zweienhalb Jahre lang tüftelte das Team um Jens Quorning am neuen 36 Fuß langen Trimaran. Er ist als Performance-Cruiser konzipiert und in einer Touring-Version mit Selbstwendefock sowie einer Performance-Version mit höherem Rigg und überlappender Genua erhältlich. Die Masten sind serienmäßig aus Karbon, beide Varianten verfügen über Wavepiercer-Büge, wobei das erstmals auch auf den Mittelrumpf zutrifft. Vorteil: längere Wasserlinie, mehr Volumen, daher mehr Auftrieb, mehr Komfort und mehr Sicherheit, speziell bei hoher Geschwindigkeit. In den Mittelrumpf integriert, ist ein fixer Bugspriet samt Ankersystem.
Eine neue Dimension in Sachen Platzangebot eröffnet sich im tiefen Cockpit sowie unter Deck. Die beiden Steuerräder sowie die vier elektrischen Winschen wurden so positioniert, dass die Yacht problemlos alleine bedient werden kann und Gäste im vorderen Bereich nicht von segelrelevanten Einrichtungen gestört werden. Innen ist vorne und achtern je eine Kajüte mit Doppelkojen vorgesehen, dazu gibt es Nasszelle, Pantry und eine großzügige Dinette. Das Mobiliar ist serienmäßig aus Esche gefertigt, Ulme wäre die Alternative.
Selbstredend verfügt der Dragonfly 36 über das patentierte Swing-Wing-System der Werft, das vor 35 Jahren erstmals vorgestellt und seither kontinuierlich optimiert wurde. Für den neuen Tri bedeutet das, dass sich die Breite in Sekundenschnelle von 8.12 auf 2,7 Meter verringern lässt und man dafür keinerlei Werkzeug benötigt. Erstmals besteht das System komplett aus einer Komposit-Hightech-Konstruktion, wodurch es leichter, widerstandsfähiger und einfacher zu bedienen sein soll als je zuvor.
Quorning Boats, Halle 16/D39
Weltpremiere Grand Soleil Blue
Die italienische Werft Cantiere del Pardo setzt mit einem exklusiven zehn Meter langen Daysailer neue Standards für langfristige Nachhaltigkeit auf See sowie grünen Bootsbau – und das auf zweifache Weise. Berücksichtigt werden nicht nur die konkreten Produkteigenschaften sowie der ökologische Fußabdruck der Yacht während ihrer Nutzungsdauer, es gibt auch ein Recycling-Konzept für danach. Konkret bedeutet dies, dass Rumpf, Deck und alle Formteile des Daysailers aus thermoplastischen Harzen laminiert werden, die sich bei einer eventuellen Verschrottung von Glas- bzw. Kohlefaser trennen und recyceln lassen. Bei der Montage werden die Komponenten so verbunden, dass sich die Yacht am Ende ihres Lebens relativ einfach in ihre Einzelteile zerlegen lässt („Design for Dissasambly“-Methode). Und natürlich ist statt eines konventionellen Diesels ein Elektro-Einbaumotor (6 kW) mit Pod Drive im Einsatz, dessen Lithium-Akkus von Solarpaneelen am Kajütdach sowie durch Hydro-Generation geladen werden.
Die Konstruktion stammt wie gewohnt von Matteo Polli. Er hat eine elegante Yacht mit geringem Freibord und flachem Aufbau sowie einen Rumpf mit achtern hoch auslaufenden Chines gezeichnet, typisch Polly ist auch das elliptische Heck. Durch die Führung aller Schoten, Fallen und Strecker auf die Winschkonsolen direkt vor den beiden Steuerständen kann der Daysailer problemlos von einer Person getrimmt und manövriert werden, die im Standard-Segelplan vorgesehene Selbstwendefock erhöht die Solo-Tauglichkeit zusätzlich.
Im offenen Innenraum sind eine kleine L-Pantry, Nasszelle und Klapptisch mit Sitzbänken vorgesehen, eine Doppelkoje im Vorschiff entsteht, wenn man eine Rückenlehne Richtung Salontisch umlegt. Ansonsten ist das Interieur reduziert, geradlinig aber durchaus schick – italienisch eben.
Zum Thema Segeln: Ein Achterstag fehlt auf den Renderings, angesichts von T-Kiel, scharfem, tiefgehendem Ruder und leistungsfähigem Zwei-Salings-Karbonrigg dürfte der sportliche Anspruch hoch sein.
Die Frage, warum man ausgerechnet so eine Yacht auf den Markt bringt, beantwortet Werftchef Gigi Servidati folgendermaßen: „Ich will mit diesem Boot beweisen, dass Design, Leistungsfähigkeit und Nachhaltigkeit harmonisch nebeneinander existieren können, und eine Yacht für kommende Generationen bauen.“ Gut so!
Cantiere del Pardo, Halle 16/C40
Weltpremiere Lago26 Speedster
Der Österreicher Hans Spitzauer, seines Zeichens mehrfacher Olympiateilnehmer, Weltmeister im Finn und Inhaber von Championships Yachting, hat bereits vor Jahren die Lago26 entwickelt, einen sehr sportlichen Daysailer, den es wahlweise mit Ballastschwert, Hubkiel oder sogar Foils gibt. Aufgrund ihrer Ausrichtung ist die Lago26 ein durchaus anspruchsvolles Boot und zum Einhand-Segeln kaum geeignet. Doch nun bringt Spitzauer mit der Lago26 Speedster eine Variante speziell für Solisten auf den Markt. Sie basiert auf dem schnellen Rumpf der Lago26, Kiel, Rigg, Deckslayout und Besegelung wurden aber auf deren Bedürfnisse maßgeschneidert. Konkret bedeutet das: fixer Bugspriet, Selbstwendefock, kein Achterstag und alle Leinen in Reichweite des Steuermanns. Innen gibt es eine Schlupfkajüte mit zwei Kojen. In Sachen Performance dürften die Abstriche im Vergleich zur klassischen Lago gering sein, dafür sorgen ein High-Modulus-Karbonrigg sowie eine leistungsfähige Segelgarderobe. Abgerundet wird das Gesamtpaket durch ein innovatives Antriebssystem, bestehend aus E-Pod-Motor mit Faltpropeller und Lithium-Batterien.
Championships, Halle 16/D11
Weltpremiere Saffier Yachts
Der weltweit führende Hersteller von Daysailern begibt sich auf neues Terrain und bringt mit der Saffier SL 46 einen luxuriösen Performance-Cruiser auf den Markt. Genau genommen handelt es sich sogar um zwei Modelle, eines für den mediterranen, eines für den skandinavischen Markt. Der Unterschied betrifft primär das Heck. Die Med-Version verfügt über eine flache, offene Plicht mit kleiner klappbarer Badeplattform sowie Sitzen, die sich in eine Liegewiese verwandeln lassen. Die sogenannte North-Variante hat hingegen einen erhöhten Heckbereich, darunter findet sich eine Garage für das Dingi, darüber eine Liegefläche inklusive zweier bequemer Sitze mit Rückenlehne. Die Doppelräder wurden weit vorne im Cockpit installiert, wobei jedem Rad zwei Winschen zur Seite stehen. So kann die Yacht problemlos solo gesegelt werden, ein Umstand, auf den Saffier bei all seinen Modellen großen Wert legt
Das Innenlayout sieht drei Kajüten mit einer Nasszelle vor. Im Eigner-Compartment im Vorschiff hat man auf eine separate Nasszelle verzichtet, stattdessen gibt es eine Art Schminktisch mit Waschbecken. In Sachen Segeln fühlt sich die Saffier SL46 ganz der Sportlichkeit verpflichtet: gewichtsoptimierte Bauweise, leistungsfähiges Rigg trotz Selbstwendefock, T-Kiel in zwei Längen, Karbonbugspriet, Wavepiecerbug für lange Wasserlinie, strömungsoptimiertes Single-Ruder und ein Deckslayout, das auch für den Wettkampf taugt.
Saffier Maritiem, Halle 16/D53
Weltpremiere Solaris 55
Dieses Modell ist zweifellos eine der interessantesten Neuerscheinungen am Markt, löst die gleich lange, überaus erfolgreiche Vorgängerin ab und wurde wie diese vom Argentinier Javier Soto Acebal konstruiert. Beim Rumpf legte er das Hauptaugenmerk auf die Optimierung von Stabilität und Balance, wobei er durchaus radikal agierte und speziell dem Vorschiffsbereich jede Menge Volumen spendierte. Viel Hirnschmalz investierte Soto Acebal in die Volumensverteilung in Längsrichtung. Weder sollte das Heck saugen, noch das Vorschiff zu tief ins Wasser gedrückt werden, Ziel war optimales Gleitverhalten sowie elegante Leichtfüßigkeit in den Wellen. Weiterer Vorteil dieser Maßnahmen ist laut Acebal die Tatsache, dass man die neuen Code-Segel in einem größeren Windbereich einsetzen kann.
Optisch fallen die gestreckten Linien mit kleinen Chines im Vorschiffsbereich auf, die in Richtung gerundetes Heck verschwinden. Das Deckslayout ist gleichermaßen bewährt wie bekannt. Die Räder sind extrem weit außen positioniert, die davor positionierten Winschen gut zugänglich. Es gibt zwei getrennte Cockpittische und einen komfortablen Niedergang mit beidseits je einer Luke, durch die zusätzliches Licht ins Innere gelangt. Ein Highlight ist die Dingi-Garage, in der sich ein Beiboot mit Außenborder in Längsrichtung verstauen lässt. Für die Gestaltung des Innenraumes hat man mit Adi Design einen neuen Partner engagiert. Die Kombination aus italienischem Chic und hochwertigem Mobiliar erzeugt genau jenes Ambiente, für das Solaris bekannt ist und geliebt wird. Das Layout sieht drei Kajüten vor, das Eigner-Compartment im Vorschiff kann entweder mit einem Insel- oder seitlich positioniertem Bett ausgestattet werden. Im Vorschiff stehen als Alternativen Segellast oder Skipperkajüte zur Wahl.
Solaris Yachts, Halle 16/A18
Weltpremiere Club Swan 28
Die Palette der Edelwerft aus dem finnischen Pietarsaari setzt sich aus vier Linien zusammen: Swan Yachts, Swan Maxi Yachts, Swan Shadow (Motoryacht) und Club Swan Yachts. Die CS 28 ist das kleinste Modell der zuletzt genannten Linie, stammt aus dem Rechner des argentinischen Star-Konstrukteurs Juan Kouyoumdjian und ist ein extremer Einheitsklassen-Racer mit Hardchines, Hubkiel und trailbarer Breite (2,50 m). Das Karbonrigg kommt ohne Backstagen aus, statt Niederholder gibt es einen Niederdrücker. Die Genua wird über quer zur Mittschiffslinie verlaufende Schienen eingestellt, das Großsegel über einen ganz weit achtern installierten Traveller getrimmt. Laut Nautor soll sich die Clubswan 28 zu einer weltweit gesegelten Einheitsklasse entwickeln – ein ambitioniertes Ziel.
Nautor Swan, Halle 16/A57+58
Deutschlandpremieren:
Premiere Contest 63CS
Die Werft aus Medemblik am holländischen Ijsselmeer ist für die gehobene Bauqualität ihrer Yachten gleichermaßen bekannt wie für ihre Kreativität. Beides spiegelt sich auch in der Contest 63CS wieder, einem Modell der gehobenen Luxuskasse, das sich prompt für das Finale der Wahl zu Europas Yachten des Jahres qualifiziert hat. Die 19-Meter-Yacht wurde von Judel/Vrolijk&Co. konstruiert. Gestreckte Linien mit integriertem Bugspriet sowie ein Kajütaufbau, der im Stil einer Megayacht unmittelbar vor dem Mast endet und damit ein flaches Vorschiff generiert, sorgen für ein elegantes Erscheinungsbild. Yachten dieser Länge werden meist von einer professionellen Crew bedient, bei der 63CS hat man sich dennoch darum bemüht, das Deckslayout so zu gestalten, dass die Yacht auch von einem Eignerpaar problemlos gesegelt werden kann – sämtliche Leinen sind ins Cockpit umgelenkt und als Alternative zur 107-Prozent-Genua wird eine Selbstwendefock angeboten. Das Rigg besteht wahlweise aus Alu oder Karbon, außerdem kann man zwischen Baum- oder Mast-Rollreffanlage wählen. Wem gute Segelleistung wichtig ist, der wird sich wohl für den höheren Karbonmast, Baum-Rollreff und Genua entscheiden.
Das riesige Cockpit besteht aus zwei Bereichen. Das vordere Areal ist für unbedarfte Mitsegler gedacht, hier sitzt man bequem und völlig ungestört an zwei klappbaren Tischen. Die Zone dahinter beherbergt zwei Steuerstände und die Winschen, bietet aber auch reichlich Platz fürs Easy Going.
Für Interieur und Design hat man die Superyacht-Stars Wetzels Brown Partners engagiert. Sie überraschen prompt mit einer bislang unbekannten Neuerung und installierten neben dem feudalen Eigner-Compartment achtern und unmittelbar vor dem Salon zwei gleichwertige VIP-Kajüten, jeweils mit Nasszelle inklusive Dusche. Der Vorschiffsbereich kann wahlweise als Segellast, Werkstätte oder Skipperkajüte ausgebaut werden.
Contest, Halle 16/C54
Premiere Eagle 46
Die holländische Werft Leonardo Yachts wurde 2011 gegründet und hat sich unter der Führung des Ehepaars Steven und Rachel Boersma erfolgreich in einer Nische positioniert. Das Familienunternehmen spezialisierte sich auf den Bau exklusiver Daysailer bzw. Weekender im klassischen Stil, die aktuelle Palette umfasst fünf Modelle zwischen 38 und 70 Fuß. Neu im Programm ist die Eagle 46, die in enger Zusammenarbeit mit dem auf klassische Yachten spezialisierten Studio Hoek Design entworfen wurde. Wie bei ihren Schwestern auch, fallen auf den ersten Blick die markanten Überhänge auf, die an J-Class-Yachten erinnern – quasi ein Markenzeichen aller Eagles. Der historisch anmutende Rumpf wird allerdings mit einem modernen Unterwasserschiff, sportlichem T-Kiel und strömungsoptimiertem Singleruder kombiniert, ebenso zeitgemäß ist das Deckslayout, das man für die Bedürfnisse von Soloseglern bzw. einer kleinen Crew optimiert hat. Die Yacht ist in zwei Versionen erhältlich: Die kostengünstigere Variante wird im Vakuum-Infusionsverfahren aus GfK und Vinylester gefertigt und trägt ein Aluminum-Rigg. Beim State-of-the-Art-Modell, das auf der boot zu sehen sein wird, kommt zum Einsatz, was gut, teuer und schnell ist: Rumpf und Rigg sind aus Karbon, dazu gibt es eine 3Di-Segelgarderobe von North Sails.
Unter Deck dominieren geraden Linien und Flächen das reduzierte, aber durchaus wohnliche Interieur. Das Layout sieht eine Doppelkoje im Vorschiffsbereich, Minipantry sowie Nasszelle vor, die beiden Salonbänke können auch als Kojen dienen.
Leonardo Yachts, Halle 16/C 58
Premiere J/40
J/Composites und J/Boats verfolgen seit Jahrzehnten ihr eigenes Konzept, das auf zwei Eckpfeilern basiert: traditionelle Linienführung und außergewöhnlich gute Segeleigenschaften. Bei der neuen J/40, die der über 200 Mal gebauten J/122E nachfolgt, hat man sich erwartungsgemäß an diese Grundsätze gehalten. Sie ist schlanker und weniger voluminös als andere Performance-Cruiser dieser Liga, sieht aber für eine J erstaunlich modern aus. Verantwortlich dafür sind der gerade Bugsteven, Karbon-Bugspriet, zwei Steuerräder und eine hauchzart angedeutete Softchine achtern. Bei den EYOTY-Testfahrten im November bestätigte die J/40, was die Renderings vermuten ließen: Die Yacht liegt ausbalanciert am Singleruder, lässt sich exakt steuern, setzt Böen unmittelbar in Geschwindigkeit um und bleibt in jeder Phase stabil und gut beherrschbar. Die Werft hat die Grund-Idee eines Performance-Cruisers nahezu perfekt umgesetzt, kann die J/40 doch mit geringfügigen Ausstattungsvariationen wahlweise als komfortable Fahrten- oder leistungsfähige Regattayacht betrieben werden. Wesentlichen Anteil daran hat das riesige Cockpit mit sechs Winschen sowie die variantenreiche Segelgarderobe. In der Standardversion bietet die J/40 drei Kajüten mit einer Nasszelle, alternativ gibt es eine Version mit zwei Kajüten und zwei Nasszellen. Grundsätzlich wurden alle Bereiche, in denen man sich häufig und lange aufhält, wie Kojen, Salon oder Cockpit, großzügig gestaltet, Platz gespart hat man beim Thema Nasszelle.
J/Composites, Halle 16/D21
Premiere Club Swan 43
Die Club Swan 43 (Deutschlandpremiere) präsentiert sich ebenfalls als radikaler reinrassiger Racer, gewichtsoptimiert im Infusionsverfahren (Vinylester) gebaut und mit Karbon verstärkt. Mast und Baum bestehen aus High-modulus-, der Bugspriet aus Prepreg-Karbon. Überraschenderweise ist die Yacht nicht nur als One-Design konzipiert, sondern auch für ORC optimiert. Zukünftige Eigner können sich mit ihr also in beiden Welten konkurrenzfähig bewegen – ein zweifellos interessanter Aspekt.
Die CS 43 hat sich für das EYOTY-Finale qualifiziert und konnte bei den Seatrials vor Mallorca mit ihrer Sportlichkeit überzeugen. Fock und Großsegel werden, wie bei einer Rennyacht üblich, im Top eingehängt, an der Kreuz ist der Großsegeltrimmer bereits bei 10 bis 12 Knoten Wind zu beständiger Aufmerksamkeit verpflichtet. Alltagstauglicher ist die Variante mit konventionellem Fallensystem und wohnlich-eleganter Inneneinrichtung, letztere lässt sich für den Regatta-Betrieb weitgehend ausbauen.
Nautor Swan, Halle 16/A57+58
Die weltgrößte Yacht- und Wassersportmesse
Mit über 200.000 Besuchern aus mehr als 100 Ländern und 1.500 Ausstellern auf 220.000 Quadratmetern in den Hallen 1 bis 17 ist die boot Düsseldorf vom 18. bis 26. Januar 2025 die größte Yacht- und Wassersportmesse der Welt. Sowohl Segler als auch Motorbootfahrer finden hier eine große Vielfalt an Booten, Jollen, Superboats oder Luxusyachten. Die beliebten Wassersportarten Tauchen, Surfen, Kitesurfen, Stand Up Paddling, Skimboarden oder Kanu fahren gibt es auf der boot in allen Facetten und mit dem entsprechenden Equipment. Attraktive Bühnenprogramme mit den Stars der Szene, aktuelle Trends und ein hochkarätiger Mix aus Workshops und Mitmachaktionen, sowohl für den Freizeitsportler als auch für Experten, machen die Messe weltweit einzigartig. Doch auch der Meeresschutz und innovative, nachhaltige Technologien stehen auf der boot 2025 im Fokus. In Zusammenarbeit mit der European Boating Industry (EBI) bietet das blue innovation dock ein einzigartiges Dialogformat mit politischer, wirtschaftlicher, technologischer und medialer Expertise in der Halle 10.