An Tag 6 des Louis Vuitton Cup zeigte Alinghi Red Bull Racing sich in sehr guter Verfassung. Mit einem überzeugenden Sieg im Match gegen NYYC American Magic scheint der Schweizer Herausforderer in dieser zweiten Phase des Round Robin Tritt gefasst zu haben.
Nach einem moralstärkenden Sieg gegen die Franzosen am Dienstag gingen die Schweizer heute mit dem Vorsatz, viel Druck auszuüben, in ihr zweites Rennen gegen NYYC American Magic. Ein Penalty für den Gegner noch in der Vorstartphase verschaffte den Schweizern einen frühen Vorsprung, den sie durch eine solide Matchrace-Taktik mit präzise durchgeführten Manövern und einem guten Auge für Winddreher immer weiter ausbauten. Die Fähigkeit, das Boot konstant auf seinen Tragflächen zu halten, erwies sich als entscheidend, da die Amerikaner damit in der Mitte des Rennens Schwierigkeiten hatten. Im Ziel führte Alinghi Red Bull Racing mit komfortablen 40 Sekunden und sicherte sich damit seinen zweiten Punkt in diesem Wettbewerb. Nach zwei Siegen in Folge will der Schweizer Herausforderer diese Serie bis zum Wochenende möglichst fortzusetzen. Als nächstes stehen am Samstag, dem 7. September, zwei Matches gegen INEOS Britannia und anschließend Emirates Team New Zealand auf dem Programm.
Maxime Bachelin, Steuermann: „Heute mussten wir uns auf den ersten Abschnitten gegen die Amerikaner wehren, denn nach dem Start waren wir noch eng beieinander. Es gab viele Wenden und wir haben der Power Group viel abverlangt. Aber sie haben sich voll reingehauen und es genossen. Sie sagten uns über die Bordkommunikation, ,gebt Gas, macht mehr Wenden, wir sind okay‘, Es war wirklich eine große Leistung von ihnen. Am Ende, als wir einen beruhigenden Vorsprung hatten, sind wir auf Nummer sicher gegangen – keine verrückten Manöver, nicht allzu viele Wenden. Ich denke, das ist einfach unsere Art. Wir müssen nicht mit 500 Metern Vorspring gewinnen, wenn zehn Meter zum Sieg reichen.“
Nils Theuninck, Cyclor: „Als wir die Ziellinie erreichten, waren wir als Power Group ganz schön erschöpft. Es war ein körperlich sehr anstrengendes Rennen, in dem jeder sein Bestes gegeben hat. Wenn sie noch ein paar Wenden mehr gebraucht hätten, hätten wir die Energie dafür aber auch noch irgendwo gefunden. Wir wollten auf keinen Fall aus Mangel an Kraft verlieren – das kam nicht in Frage. Also haben wir so hart wie irgend möglich gearbeitet, und glücklicherweise hat es gereicht. Das Team spürt jetzt sicherlich, dass ein Teil des Drucks abgefallen ist, und alle freuen sich, dass wir dieses Ding so durchgezogen haben. Es ist wirklich gut, zwei Rennen in Folge zu gewinnen.“
Rodney Ardern, Sailing Team Manager: „In dem Augenblick, in dem wir vor dem Start das Schleppseil lösten, fiel das Boot von den Foils. Das hat schon für einen nervösen Moment gesorgt. Aber die Jungs haben das rasch abgehakt und eine großartige Vorstartphase gezeigt. Alles lief nach Plan. Wir hatten ein bisschen Glück, dass American Magic etwas zu früh in die Box kam, aber so etwa geschieht nun einmal in der Druckphase vor dem Start. Es war ein klarer Fehler, der uns ein bisschen Luft zum Atmen verschaffte. Aber aller Respekt den Jungs, die, meine ich, ihren Vorsprung auf den meisten Beinen ausbauten.“
„Wir haben auf unserem Weg viele Lektionen gelernt und wir müssen weiter von Rennen zu Rennen denken. Diese Siege geben den Jungs zusätzliches Vertrauen in sich selbst und in ihr Boot. Wir haben noch viele Rennen vor uns. Der Trend scheint jetzt nach oben zu zeigen.“