Alinghi Red Bull Racings Ziel für die Round Robins lautete, das Halbfinale zu erreichen, und das hat das Team geschafft. Der Schweizer Herausforderer ging in den vergangenen Wochen durch Höhen und Tiefen, hat sich im Verlauf aber spürbar gesteigert. Das Semifinale des Louis Vuitton Cups startet am 14. September.
Am letzten Tag der Round Robin wussten die Schweizer schon vor dem Start ihres Rennens, dass sie das Halbfinale erreicht hatten, da zuvor Orient Express Racing Team sein Match gegen INEOS Britannia verloren hatte. Mit genügend Punkten für das Weiterkommen am Konto, ging das Schweizer Team in das Rennen gegen Luna Rossa Prada Pirelli. Die Italiener kämpften mit einem technischen Problem an den Foils und wurden disqualifiziert, weil sie die Startzone nicht rechtzeitig erreichten. Alinghi Red Bull Racing musste folglich nur noch über die Starlinie segeln, um den Punkt einzuheimsen. „Was den Rennverlauf angeht, sind wir uns nicht sicher, aber das Ergebnis hat uns in jedem Fall sehr gut gefallen“, kommentierte Sailing Manager Rodney Ardern die Situation.
Nun blickt das Team mit Spannung auf den kommenden Freitag, an dem der Gesamtsieger der Round Robin, INEOS Britannia, seinen Gegner für das Halbfinale auswählen darf. Die nächsten Tage sollen genutzt werden, um das Boot entscheidend zu verbessern und um weiter zu trainieren, bevor am Samstag, dem 14. September, die nächste Runde beginnt.
Arnaud Psarofaghis, Skipper: „Wir fühlen uns heute ausgezeichnet, denn nun können wir mit der eigentlichen Arbeit beginnen. Es ist immer gut, eine Phase durchlaufen zu haben, aber die nächste wird härter. Wir haben eine klare Vorstellung davon, was wir am Boot verbessern wollen, und auch, wie wir es segeln wollen. Jetzt haben wir eine prima Gelegenheit, Dinge umzusetzen, zu denen wir während der beiden Round Robins nicht gekommen sind. Wir haben eine Menge am Boot zu arbeiten, bis es das nächste Mal wieder aus der Halle kommt. Um jedes Detail werden wir uns kümmern: über und unter dem Wasser und auch innerhalb des Rumpfs.
Wir wissen noch nicht, gegen welches Boot wir in der nächsten Runde antreten werden, aber das macht für uns auch keinen Unterschied. Das Ziel lautet, aufs Wasser zu gehen, zu lernen und möglichst jedes Rennen zu gewinnen, um so das Finale des Louis Vuitton Cup zu erreichen.“
Maxime Bachelin, Steuermann: „Ich bin glücklich, dass wir dieses beindruckende Boot weiter segeln und unser Abenteuer fortsetzen dürfen. Wir hätten den Italienern einen ordentlichen Kampf geboten, also war es schade, dass sie nicht in der Lage waren, gegen uns zu segeln. Die Erleichterung ist heute zu spüren, aber es gibt jetzt kaum Zeit, um zu feiern und sich zu erholen. Wir denken jetzt schon an die nächste Runde.
Rückblickend lässt sich sagen, dass wir in den Round Robins viel gelernt haben. Wir haben gelernt, wo wir uns verbessern können – am ehesten in der Bootsgeschwindigkeit. Wir waren in den Rennen nicht so stark wie im Training, und wir werden jetzt daran arbeiten, diese Geschwindigkeit auch gegen unsere Gegner zu erreichen und noch wettbewerbsfähiger zu werden. Ich bin gespannt, auf wen wir im Halbfinale treffen werden, denn auch das wird unsere Vorbereitung beeinflussen.“
Silvio Arrivabene, Co-General Manager: „Die Round Robin glich für uns einer Achterbahnfahrt. Das ist in Match-Racing-Regatten, anders als in Fleet-Racing-Formaten, aber oft der Fall. Es geht nur ums Weiterkommen. Die Round Robin zog sich über zwei Wochen und in dieser Zeit ist viel passiert. Wir hatten unterschiedliche Windbedingungen und alle Boote erlebten mal technische Probleme. Heute hatten wir uns auf einen guten Kampf gegen Luna Rossa gefreut. Am Ende des Tages zählt aber allein, dass wir weitergekommen sind. Nun haben wir ein paar Tage zum Ausruhen. Gleichzeitig können wir Dinge untersuchen, Daten analysieren und dann in guter Verfassung zum Halbfinale antreten.“