Zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte gewann der Mühlenberger Segel-Club (MSC) die Meisterschaft der Segel-Bundesliga. Vize-Meister ist der Norddeutsche Regatta Verein (NRV), Dritter der Münchner Yacht-Club (MYC). DSV-Vizepräsident Andreas Löwe überreichte die Meisterschale
Jubel und Erleichterung verspürte das Team des MSC, als um 15.30 Uhr das Endergebnis des Spieltages auf dem Starnberger See feststand. Mit 14 Punkten Abstand zum NRV, der als Tabellenerster in den alles entscheidenden letzten Spieltag gegangen war, konnte nichts mehr den ersten Meistertitel für den Elbverein gefährden.
Der Verein, der sein Heimatrevier auf dem Mühlenberger Loch hat, beendet damit die bisher beste Saison seiner Bundesligakarriere. Vier Spieltage in Folge führte der MSC die Tabelle an, erst am vorletzten Spieltag gelang es dem Team von Rekordmeister NRV, mit einem knappen Vorsprung von drei Punkten an den Hamburger Konkurrenten vorbeizuziehen. An den Erfolg des NRV vom fünften Spieltag konnte das NRV-Team am letzten Spieltag nicht anschließen: Luise Wanser, Olympiateilnehmerin 2020 im 470er und ehemalige 470er-Weltmeisterin, kam mit Juliane Adelssen, Tom Heinrich und Henrik Peters mit den schwierigen Bedingungen auf dem Starnberger See nicht klar und beendete den Spieltag auf dem 18. Rang. Damit ist der NRV Vizemeister.
Magnus Simon steuert MSC zum Titel
Ganz anders dagegen das Team des MSC mit Routinier Magnus Simon an der Pinne. Der ausgewiesene J/70-Experte, der bereits für das Team OneKIEL 2021 den begehrten Titel der Segler gewonnen hatte, ließ zusammen mit Lynn Hafemann, Finn Olsen und Matteo Wolgast nichts anbrennen.
„Wichtig war für uns vor allem, den NRV unter Kontrolle zu halten“, sagt Magnus Simon. „Nachdem wir gleich in den ersten beiden Flights gegen die Konkurrenz von der Alster gewonnen hatten und den ersten Tag mit den Ergebnissen 3,1 und 1 beenden konnten, haben wir uns mehr auf uns konzentriert. Unser größter Gegner beim Kampf um den Meistertitel war heute der Wind, nach zwei wegen Flaute abgebrochenen Läufen und der lauernden Gefahr, dass dieser Spieltag nicht in die Wertung eingehen könnte, waren wir recht nervös.“
Den Erfolg für den Elbverein, der in freundschaftlicher-sportlicher Konkurrenz zum Traditionsclub NRV von der Außenalster steht, sieht er vor allem in der jahrelangen Kontinuität des MSC-Kaders. „Viele sprechen vom Generationenwechsel, der MSC hatte in den vergangenen Jahren immer schon wechselnde Steuerleute und konnte diese Saison von der großen Erfahrung des gesamten Kaders profitieren.“
NRV Vizemeister, MYC überraschend Dritter
Auf Platz drei der ersten Segel-Bundesliga positionierte sich überraschend der Münchner Yacht-Club (MYC). Das Team nutzte seine Revierkenntnisse auf dem Heimatrevier aus und segelte auf den sechsten Rang, so dass es im Gesamtklassement mit nur einem Punkt Vorsprung vor dem Berliner SV 03 für den dritten Platz auf dem Podium reichte.
Mit 41 Punkten kam der SV03, der vor dem letzten Spieltag noch Chancen auf den Meistertitel hatte, auf den vierten Rang, dicht gefolgt vom Gastgeber der Finalwettfahrten Bayerischer Yacht-Club (BYC) auf Rang 5.
„Sowohl NRV als auf SV03 hatten diesen Spieltag Probleme“, sagt Anke Nowak, Geschäftsführerin der Segel-Bundesliga. „Die Bedingungen waren sehr schwierig. Wir hatten sehr wenig Wind und einen Tag Regen. Erst die Thermik hat uns heute ermöglicht, noch so viele Rennen wie nötig zu starten, damit der Spieltag in die Wertung eingehen kann.
FSC, KYC (BW), RSN und WYC steigen ab
Während sich der Verein Seglerhaus am Wannsee (VSaW) mit einem 13 Platz beim letzten Spieltag noch haarscharf aus der Abstiegszone befreien konnte, reichte dem Team vom Konstanzer Yacht-Club (KYC) ein siebter Platz in Starnberg nicht zum Klassenerhalt. Mit nur einem Punkt hinter dem VSaW muss der Verein absteigen, ebenso wie die wiederum nur um einen Punkt dahinterliegenden Regatta Segler Neuruppin (RSN). Ebenfalls zweitklassig sind in der kommenden Saison der Württembergische Yacht-Club (WYC) und der Flensburger Segel-Club (FSC), der mit 98 Zählern das Schlusslicht der Tabelle bildet.
Während die Erstligisten mit sechs Flights das Minimum für die Wertung des Spieltages erreichten, gelang es für die Vereine der zweiten Segel-Bundesliga nicht, mehr als fünf Flights zu segeln. So sind die Ergebnisse des vierten Spieltags (in der zweiten Liga werden nur fünf Spieltage gesegelt) die des Finalen. Meister der zweiten Segel-Bundesliga ist das Team des Westfälischen Yacht-Club Delecke (WYD). Zweiter wurde der Blankeneser Segel-Club (BSC) vor dem Potsdamer Yacht-Club (PYC) und dem Klub am Rupenhorn. Alle vier Teams dürfen damit direkt ins Oberhaus der Segel-Bundesliga aufsteigen und im nächsten Jahr erstklassig segeln.
Andreas Löwe übergibt Meisterschale
Die Meisterschale der Segel-Bundesliga wurde an das erfolgreiche Team des MSC von Andreas Löwe, DSV-Vizepräsident, übergeben. Mit der anschließenden Meisterfeier ist die Bundesliga-Saison 2024 noch nicht ganz beendet: Am 26. und 27. Oktober 2024 findet auf dem Möhnesee der DSL-Pokal statt, der den vier potenziellen Absteigern der zweiten Segel-Bundesliga (Bucerius Segel-Club Hamburg, Akademischer Segel-Verein Hamburg, Yachtclub Möhnesee und Cospudener Yacht Club Markkleeberg) eine letzte Chance auf den Klassenerhalt bietet. Sie müssen sich gegen Vereine, die derzeit keine Qualifikation für die zweite Segel-Bundesliga haben, in den Pokalwettfahrten behaupten.
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