Die Rennen der SailGP finden in weltberühmten Metropolen statt. Beim vorletzten Renntag der Saison 2023/24 machte die Flotte Station in New York Foto: Felix Diemer für SailGP
SailGP in NY von Sturmwarnung durcheinandergewirbelt
Die Skyline von Manhattan, Governors Island und die Freiheitsstatue bildeten am vergangenen Wochenende die Kulisse für das Mubadala Sail Grand Prix Event vor New York. Das deutsche Team beendete das vorletzten Event der Saison 2023/24 mit einem neunten Platz – vor dem Team aus den USA, das ausgerechnet im eigenen Land keinen Erfolg hatte.
Trotz des enttäuschenden Resultats ließen sich die deutschen Seglerinnen und Segler beim Anblick der imposanten Silhouette nicht die gute Stimmung verderben: „Das war wirklich der beeindruckendste Rennkurs, den wir bisher hatten“, sagte Skipper Erik Heil. Und Strategin Sophie Steinlein ergänzte: „Das kennt man so sonst nur aus Filmen, und jetzt fliegen wir selbst hier vorbei.“
„Big Apple“ präsentierte sich den zehn internationalen Profiteams der segelnden Formel 1 mit höchst unterschiedlichen Wetterszenarien: Leichtwindphasen wechselten mit plötzlichen Böen ab, so dass es für die Teams schwierig war, die foilenden F50 Katamarane wirklich zum „Fliegen“ zu bringen.
Mit Gewitterwolken im metaphorischen Sinn begann auch das Rennwochenende für das deutsche Team. Nachdem es im Trainingsrennen am Freitag zu einer leichten, folgenlosen Kollision zwischen dem deutschen und dem australischen Team gekommen war, bekam das deutsche Team eine Strafe von vier Minuspunkten, die in die Wertung der Rennresultate einging.
Am Samstag, dem ersten Renntag, herrschten überwiegend Leichtwindbedingungen bei Gewitterluft, das letzte Rennen des Tages musste komplett abgesagt werden. Das Germany SailGP Team landete bei diesen Bedingungen einmal auf dem vorletzten und einmal auf dem achten Platz.
Ein für Sonntag vorhergesagter Sturm über New York sorgte dann für eine komplette Vorverlegung aller Rennen um drei Stunden auf den frühem Nachmittag. Mit guten Starts ging das deutsche Team optimistisch in die Rennen, schaffte es aber nicht, diese Ausgangsposition den gesamten Parcours hindurch zu halten.
„Insgesamt ist der zweite Renntag viel besser für uns gelaufen“, lautet das Fazit von Erik Heil. „Bei mehr Wind fühlen wir uns wohler. Wir sind erstmal zufrieden, und es war auch gut, dass wir mal wieder unter solchen Bedingungen gefahren sind, um uns zu verbessern.“ Das Team landete einmal auf dem siebten Platz und einmal auf dem achten Platz vor den USA und Dänemark.
Ins Finale schafften es an diesem Wochenende das Emirates GBR SailGP Team, das Team New Zealand und Kanada. Damit qualifizierte sich das neuseeländische Team bereits vor dem letzten Renntag für das große Finale der Top-Drei am 14. Juli in San Francisco. Im aktuellen Ranking folgen Australien auf Platz zwei und Spanien auf dem dritten Rang. Vor der wiederum beeindruckenden Kulisse der berühmten Golden Gate Bridge geht es dann um den Titel und die stattliche Sieprämie von zwei Millionen US-Dollar. Bei dem zweitägigen Segelspektakel sind erst fünf Fleetraces vorgesehen, bevor die besten drei Teams gegeneinander im „winner takes all“ Finale starten. Das deutsche SailGP Team rangiert in seiner ersten Grand Prix Saison mit zwei Punkten Vorsprung unverändert auf dem vorletzten Platz vor der Schweiz.