Die neue Nautitech 44 Open ist markant, in mehr als nur einer Hinsicht.
Der smarte Kat
Nautitech aus Frankreich hat mit seiner 44 Open einen neuen, aufregenden Katamaran entwickelt. Vor allem für anspruchsvolle Segler/Innen, die mit zeitgemässem Komfort schnell und sicher lange Reisen segeln möchten.
Die neue Nautitech 44 Open ist markant, in mehr als nur einer Hinsicht. Und sie ist vom Styling her ganz unverkennbar die grössere Schwester der so erfolgreichen Nautitech 40 Open. Die 44er aber geht noch einen Schritt weiter. Sie unterscheidet sich rein optisch deutlich von den Mainstream-Katamaranen, die überwiegend so wirken, als seien sie vor allem als schwimmende Ferienwohnungen gedacht. Dennoch, obwohl die Nautitech 44 Open von Seglern als Segel- und Fahrtenyacht konzipiert und entwickelt wurde, ist sie doch deutlich komfortabler und bewohnbarer, als so manch extremerer Kat, dem es „nur“ auf höchste Geschwindigkeit ankommt.
Ein guter, solider Kompromiss also, mit leichter Gewichtung auf Segeleigenschaften und Seetauglichkeit. Und damit in gewisser Weise die logische Fortentwicklung des mit der Nautitech 40 eingeführten „Open“-Konzepts von Nautitech. Ihr Designer Marc Lombard drückt es so aus: „Wir haben das Konzept ausgeweitet und das Design entsprechend entwickelt.“
In seinen Augen ist es vor allem eine Synthese aus allem, was Nautitech seit Gründung ausgemacht hat. „Es war notwendig geworden, einige Designelemente zu erneuern, denn diese steigern sich natürlich mit der allgemeinen Entwicklung im Yachtbau. Der Schlüsselbegriff für die Nautitech 44 Open war, die bestmögliche Verbindung von sehr guten Segeleigenschaften mit einem hohen Komfort an Bord zu finden. Die Lösung lag vor allem in der Form der Unterwasserlinien. Diese sind dazu ausgelegt, den Kompromiss von Performance unter Segeln und Komfort, eben auch in den Rümpfen selbst, zu er- möglichen.“
Der Markt, so die Wahrnehmung der Nautitech-EntwicklerInnen, sei immer mehr abgedriftet in Richtung maximaler Raum und Komfort. Was jedoch, so Lombard, guten Segeleigenschaften direkt entgegenstehe. „Mit der Nautitech 44 Open bringen wir beides wieder miteinander in Einklang!“ Was auch durch die grundsätzliche Entscheidung möglich wurde, eben keinen typischen Charterkatamaran zu entwickeln.
Zwar könne man natürlich auch mit der Nautitech 44 Open gut chartern, doch vor allem ist sie als Eigneryacht gedacht. Für das Fahrten- und Familiensegeln und mit der Fähigkeit und Seetauglichkeit, auch Ozeane zu überqueren und um die Welt zu segeln, sollte dies gewünscht sein. Also auch für „grands voyageurs“ und Liveaboards.
Nachdem dies einmal geklärt war, dauerte die eigentliche Entwicklung rund 18 intensive Monate. Gemeinsam mit dem Büro Lombard und der Design- und Engineering-Abteilung von Nautitech selbst, aber auch mit 12 erfahrenen Eignern von Nautitech 40 Open und 46 Open Kats, die wiederum ihre Ideen und Anregungen für ihr perfektes Boot mit einbrachten. Ausserdem wurde erstmals Virtual-Reality-Design eingesetzt, um einige der Neuheiten virtuell zu testen. Ein intensiver und fruchtbarer Prozess, der aber auch immer wieder Änderungen mit sich brachte. Schliesslich war es die Suche nach der besten Balance, die dieses Projekt angetrieben hat. Marc Lombard jedenfalls hat ihn offenbar ziemlich gut hinbekommen, den Spagat zwischen Performance und Komfort.
Mit einer Leer-Verdrängung von 10,5 Tonnen sollte dieser Katamaran auch die anspruchsvollsten Segler begeistern. Dabei wurde auch die Höhe des Brückendecks über dem Wasser maximiert, für gute Segeleigenschaften und sanfte Bewegungen in rauer See ohne das gefürchtete „Slamming“. Dies ist eine Grundvoraussetzung für ein komfortables, aber auch sicheres Segeln auf See.
Zu den frühen „Markenzeichen“ von Nautitech gehören die zwei Steuerstände, jeweils in den Hecks der Rümpfe. Dieses Prinzip wurde beibehalten, denn das Designteam zeigte sich davon überzeugt, dass dies die ideale Position ist, von der aus man einen perfekten Überblick über Schiff, Segel und Umgebung hat. Allerdings wurden die Steuerstände für die Nautitech 44 Open völlig neu entworfen, passend zum Stil des Bootes, aber vor allem sind hier alle notwendigen Funktionen vereint. Gleichzeitig sind die Steuerpositionen dicht am Cockpit, um nicht den Kontakt zu anderen Crewmitgliedern zu verlieren.
Alle Manöver sollen mit so wenig Reibungsverlust wie möglich ausgeführt werden können. Der Aufbau wurde so clever entworfen, dass sämtliche Fallen sichtbar sind, was eine visuelle Überprüfung erst ermöglicht. Alle Beschläge und Leinen sind direkt erreichbar, sollte es notwendig sein, etwas zu tauschen oder zu ersetzen.
Dieses Thema zieht sich durch das ganze Boot, auch bei der Installation der Technik unter Deck: Eine professionelle Installation und gute Erreichbarkeit sind die Schlüssel zu vernünftiger Wartung und Reparatur. Dies wiederum ist ja auch auf einem Schiff, welches wie dieses auch für Langfahrttauglichkeit entworfen wurde, besonders wichtig.
Klassisch ist auch die Positionierung des Travellers, auf dem hinteren Beam am Ende des Cockpits. Auch dies erleichtert alle Manöver und den Trimm des Grosssegels, denn hier ist der Traveller und seine Position jederzeit sichtbar. Gleichzeitig konnte der Baum tiefer am Mast und dichter über dem Cockpitdach angebracht werden, was die Effektivität des Grosssegels erhöht und für einen niedrigeren Segelschwerpunkt sorgt, wodurch man das volle Segel länger tragen kann, bevor gerefft werden muss – was wiederum mehr Performance bedeutet. Schliesslich kann man bei dieser Konfiguration sehr einfach den Grossbaum und den Lazybag erreichen, um das Segel zu verstauen.
In der Standardversion ist eine Selbstwendefock vorgesehen. Wer jedoch gleich auf maximale Geschwindigkeit setzt, kann natürlich eine Genua fahren, oder auch jedes Downwindvorsegel wie einen Gennaker oder Code 0. Es gibt sogar die Option für einen Kohlefasermast.
Auch die Innenräume, allesamt hell und luftig, stecken voller guter und wirklich innovativer Ideen. „Wir haben den Kartentisch neu entworfen, nun kann man von dort aus in Fahrtrichtung nach draussen aufs Wasser schauen. Das ist gegen den derzeitigen Trend, Kartentische möglichst ganz zu vermeiden. Tatsächlich sind ja fast alle Katamarane für ein statisches Erleben entworfen, im Hafen oder vor Anker, während unsere Boote natürlich für ein dynamisches Segelerlebnis gemacht sind. Es sind eben Segelyachten“, erklärt Maya Gautier, die Marketing Managerin von Nautitech. Solch ein grosser Navigationsplatz gibt aber auch ein ausgezeichnetes Büro ab: „Die neue Generation von SeglerInnen bringt ihre professionelle Welt mit an Bord. Wir arbeiten, verschicken Mails, halten Konferenzen ab...“.
Eine Art Bar in der Mitte des Salons und neben dem Navigationsbereich hat gleichzeitig eine trennende und verbindende Funktion. Rein optisch werden dadurch einzelne Funktionsbereiche voneinander getrennt, gleichzeitig ist dies aber auch ein kommunikativer und daher verbindender Ort.
Ebenso innovativ ist „My Smart Room“, der meist auf die Ideen der beteiligten Eigner zurückgeht. Im Grunde ist dies eine Art „Hauswirtschaftsraum“, ein multifunktionaler Raum, der vor allem für Liveaboards und Langfahrtsegler sehr viel Sinn macht. Hier könnte man eine Waschmaschine unterbringen, oder eine kleine Werkstatt. Man kann ihn auch einfach als grossen, begehbaren Stauraum nutzen, als Vorratskammer oder für sperrige Dinge wie Fahrräder oder SUP-Boards. Aber wie auch immer, soviel ist sicher: Genutzt werden wird der Raum in jedem Fall, wenn er erst einmal da ist.
Weitere Optionen für die energieautarke Langfahrt sind Solarpaneele von bis zu 1760W Leistung, oder modernste Lithium-Batterien. Alle Innenräume sind vollständig mit furniertem Holz verkleidet und die Luft in dem Raum zwischen Rumpf und Innenverkleidung sorgt für eine gute Isolierung gegen Hitze oder Kälte. Vier verschiedene Layouts stehen zur Auswahl, aber welches davon Sie auch wählen: Immer vermittelt das moderne und ansprechende Styling ein elegantes und wohnliches Ambiente.
Über Nautitech Katamarane
Nautitech, seit mehr als 10 Jahren in Rochefort ansässig, entwirft, entwickelt und baut in seiner Werft 50 bis 70 qualitativ hochwertige Katamarane pro Jahr. Die zu 100 % in Frankreich hergestellten Boote umfassen fünf Modelle und werden dank 57 Händlern in 30 Länder geliefert.