Deutsches Superyacht-Projekt legt ab

Deutsches Superyacht-Projekt legt ab

Deutsches Superyacht-Projekt legt ab

Editorial

13/07/2018 - 17:12

Ein großer Trend im internationalen Yachtbau ist die zunehmende Verglasung der Aufbauten. Eigner und Charterer wünschen sich mit Tageslicht geflutete Räume; große Scheiben verbinden zudem das luxuriöse Interior perfekt mit den meist herrlichen Landschaften, in denen große Yachten unterwegs sind. 

Dieser Entwicklung trägt Beiderbeck Designs aus Bremen mit dem Segelyacht-Projekt BD120 nun Rechnung. Das innovative Team um die beiden Geschäftsführer Immo Lüdeling und Tim Ulrich entwickelte gemeinsam mit dem Brokerage-Haus Ocean Independence eine 36,60 Meter lange Slup, deren Deckshaus wie ein Loft auf dem Wasser wirkt. Der Salon, der durch eine Glas-Schiebetür betreten wird, besitzt eine Grundfläche von 55 Quadratmetern und eine umlaufende Fensterfront von 65 Quadratmetern. „Solche Werte“, sagt Immo Lüdeling, „kennt man bislang nur von Motoryachten.“ Ein großer Ausschnitt an der Treppe lässt das Licht sogar bis in den unteren Salon vordringen. Hier, auf dem Unterdeck, sind auch die vier Gäste-Kabinen mit En-Suite-Bädern installiert sowie die Master Suite, in der der Eigner sogar auf ein eigenes Office zurückgreifen kann. „Das komplette Unterdeck, und eigentlich sogar die ganze Yacht, könnten zudem barrierefrei gestaltet werden“, erklärt Tim Ulrich. „Die Kabinen wären dann durch einen optionalen Fahrstuhl erreichbar.“ 

Zwei weitere Neuheiten – zumindest in dieser Yacht-Kategorie – sind zum einen ein veritables Kino mit einem konkaven 65-Zoll-Bildschirm samt Liegewiese auf dem Zwischendeck sowie ein Steuerstand, der nicht – wie üblich – hinter dem Salon und dem Gäste-Cockpit liegt, sondern davor. „Eine normale Segelyacht hat den Steuerstand eigentlich immer im Heck. Viele Eigner fühlen sich mitunter jedoch gestört, wenn hinter ihnen die Crew arbeitet und ihnen dabei quasi auf den Teller schaut“, erläutert Immo Lüdeling die neue Herangehensweise. Der Arbeitsplatz des Kapitäns befindet sich deshalb fast unmittelbar am 45 Meter hohen Mast der Yacht, sodass sich der Eigner und seine Gäste ungestört ins Heck der Yacht zurückziehen oder bei Bedarf unmittelbar am Steuerstand aufhalten können. Aus dieser Mittelposition heraus kontrollieren sich die knapp 37 Meter Yacht übrigens eher wie ein 20-Meter-Format, was dem einen oder anderen selbststeuernden Eigner oder Charterer mit weniger Erfahrung sicher auch gefallen wird. 

Während in diesen Zeiten viele große Segelyachten in den Niederlanden, Italien oder Finnland gebaut werden, schlägt die BD120 einen neuen Kurs ein. Sie wird ein „Made in Germany“-Produkt und bei Knierim Yachtbau gefertigt. Die Kieler Werft gilt als der deutsche Spezialist, wenn es um modernste Carbon-Sandwichbauweise geht. Zu den Referenzen der Norddeutschen gehören etwa der deutsche 

America’s Cupper „Germany 1“, der Daysailer „Uca“ oder der Solar-Katamaran „Tûranor Planet Solar“. Knierim-Geschäftsführer Steffen Müller freut sich auf einen möglichen Erstauftrag: „Die BD120 wäre unser Flaggschiff und wir würden dafür so viel Expertise bündeln, dass der Eigner mit einem Produkt ablegt, das seine Erwartungen übertrifft.“ 

Den Vertrieb für die BD120 steuert das Brokerage-Haus Ocean Independence mit seinem Hauptsitz im schweizerischen Zürich und seinen 15 Niederlassungen weltweit. Insbesondere die Niederlassungen in Palma de Mallorca und in Düsseldorf arbeiten dabei eng mit den Designern und der Werft zusammen. Peter Hürzeler, Managing Partner von Ocean Independence, sagt: „Mit der BD120 können wir Kunden ein Turnkey-Projekt anbieten, das komplett das Siegel Made in Germany trägt. So etwas gibt es in dieser Größenordnung und mit dieser Innovationskraft bisher nicht.“ 

 

Die beteiligten Firmen: 

•Beiderbeck Designs: Das international ausgerichtete und mit Designpreisen ausgezeichnete Büro mit Sitz in Bremen-Vegesack bietet seinen Kunden alle Leistungen, die man zum Bau einer individuellen Luxusyacht benötigt. Beiderbeck designs übernimmt dabei die gesamtverantwortliche Ausarbeitung des Projektes von der ersten Skizze über Berechnungen bis zur Vorbereitung der Werftunterlagen und Baubetreuung. Vom ersten Beratungsgespräch bis zur Endabnahme betreuen die Mitarbeiter von beiderbeck designs den Eigner in allen Fragen rund um seine Yacht. 

•Ocean Independence: Ocean Independence ist ein Full-Service-Broker, spezialisiert auf Yachtverkauf, Yachtcharter, Yacht-Neubau und Yachtmanagement. Gegründet im Jahr 2005, gehört Ocean Independence zu den am schnellsten wachsenden Unternehmen im Superyachting, beschäftigt bereits über 100 Angestellte und betreibt 15 Niederlassungen in allen wichtigen Zentren des Yachtings. Ocean Independence betreut die größte Charteryacht-Flotte (mit Crew) weltweit und vereint in seinem Team mehr Jahre an Expertise als jedes andere vergleichbare Brokerage-Haus. 

•Knierim Yachtbau: Knierim ist ein norddeutsches Traditionsunternehmen, gegründet 1965. Der Sitz des Unternehmens befindet sich am Nord-Ostsee-Kanal, wo inzwischen ein weit mehr als 20.000 Quadratmeter großes Firmengelände zur Verfügung steht. Dort baut die Werft individuelle Hightech- Yachten - Segel- und Motorboote - in modernster Komposit-Bauweise oder in Holz, vom edlen Fahrtenschiff bis zum 30-Meter-Racer. Hochmoderne Fünf-Achs-Fräsen garantieren die Genauigkeit der Bauweise. Das gilt für den Yachtbau genauso wie für den Urmodell- und Formenbau, für die Luft-und Schifffahrt sowie von großen Industrieteilen und die Decksausrüstung von Megayachten.

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