Ein Gespräch mit Jesper Bank, Direktor und Mitinhaber von Elvstrøm Sails, über die passenden Segel

Ein Gespräch mit Jesper Bank, Direktor und Mitinhaber von Elvstrøm Sails, über die passenden Segel

Des Bootes neue Kleider

Editorial

16/05/2019 - 19:30

Ein Gespräch mit Jesper Bank, Direktor und Mitinhaber von Elvstrøm Sails, über die passenden Segel.

Als Paul Bert Elvstrøm im Jahre 1954 seine Segelmacherei im Untergeschoss seines Hauses in Hellerup, Dänemark, eröffnete, hatte er schon zwei Goldmedaillen im Segeln gewonnen. Das war allerdings erst so ziemlich der Beginn seiner grossartigen Karriere als Ausnahmesegler: Insgesamt achtmal nahm er, von 1948 bis 1988, an Olympischen Segelwettbewerben teil, viermal davon ersegelte er Gold. Zusätzlich gewann er 13 Weltmeister-titel in acht verschiedenen Bootsklassen, was ihm bis heute niemand nachgemacht hat. Paul Elvstrøm (1928 bis 2016) war der beste Segler seiner Zeit und steckte voller innovativer Ideen für das Regattasegeln: Ausreitgurte, Lenzer, Knarrblöcke sind nur drei Stichworte zu den vielen Erfindungen von Paul, die das Wettsegeln in offenen Booten revolutioniert haben.

Kein Wunder also, wenn Jesper Bank heute sagt: „Wir haben unglaublich viel Erfahrung. Und wir akkumulieren ein enormes Know-how. Unsere Segelmacher und Kundenberater kommen aus allen Bereichen des Segelns – Regatta, aber auch Familien-, Fahrten- und Ozeansegeln.“ Jesper Bank gewann in seiner Zeit als aktiver Regattasegler neben vielen anderen Titeln selbst zwei Goldmedaillen und ist heute Direktor und Miteigentümer von Elvstrøm Sails. Mit über 50 Elvstrøm Händler weltweit und 25 Service- und Produktionslofts in 15 Ländern hat sich das Unternehmen seit den Anfängen in den 1950er Jahren zu einer der führenden Segelmachern der Welt entwickelt. „Das ist natürlich ein grosser Vorteil für unsere Kunden, dass sie überall bestens betreut werden von einem Elvstrøm Segelmacher in ihrer Nähe. Nicht nur in Europa, sondern auch in den USA, in der Karibik, in Australien.“ 

Innovation war schon immer die treibende Kraft des Unternehmens und das ist auch heute noch so, ganz im Sinne des berühmten und umtriebigen Gründers. Vor Jahren überlegte man bei Elvstrøm bereits, wie man die beliebten Rollgrossegel vom Stand und von der Segelfläche her verbessern könnte. Es ging um nicht weniger, als die Vorteile zweier Systeme zu vereinen: Den Komfort eines in den Mast aufgerollten Grossegels mit der Leistungsfähigkeit eines voll durchgelatteten Grossegels. Die Lösung lag schliesslich in vertikal durchgehenden Latten. So kann das Segel in den Mast gerollt werden, aber: „Mit diesem System können wir ein Segel für einen Rollmast bauen, das sogar noch mehr Achterlieksrundung hat als ein herkömmliches Segel mit horizontalen Latten“, erklärt Jesper Bank. „Oben hat es ein rollbares Kopfbrett, die Latten halten dann die Rundung des Achterlieks. Vom Bedienkomfort her ist ein Rollgrossegel unschlagbar. Verbunden mit unserem FatFurl Segel haben wir nun auch die richtige Leistungsfähigkeit für moderne, schnelle Cruiser!“ 

Das Rollgross mit vertikalen Latten hat noch einen grossen Vorteil. Es lässt sich nämlich auch sehr viel besser reffen: „Wenn man das Segel gerade soweit einrollt, dass eine Latte am Mast anliegt, dann steht es auch dann optimal, wenn es ein Stück weit verkleinert ist. Denn die Latte sorgt auch in diesem Zustand für ein stabiles Vorliek und verhindert die sonst oft auftretende Faltenbildung.“ Ein solches FatFurl Grossegel, so Bank weiter, lässt sich besonders gut mit einer Selbstwendefock kombinieren, da das Grossegel nun ausreichend Power hat. 

„Das ist das typische, optimale Rigg für eine moderne Fahrtenyacht“, so Bank. „Schnell und leistungsstark, doch gleichzeitig extrem einfach in der Handhabung.“ Um auch auf freieren Kursen zum Wind das volle Potenzial einer modernen Segelyacht zu nutzen, könnte man diesen beiden Standardsegeln noch einen Code 0 oder einen Gennaker hinzufügen. Dazu Jesper Bank: „Wenn man nur eins dieser Segel anschaffen möchte, empfehle ich den Gennaker. Der Code 0 ist eigentlich ein Halbwindsegel, weiter abfallen kann man damit nicht, dann kommt der Gennaker zum Tragen. Den kann man aber auch bei leichterem Wind, bis etwa acht Knoten, halbwinds fahren.“ 

Bei der Segelgarderobe hat der Eigner die Wahl. Bank: „Auch das herkömmliche, horizontal geschnittene weisse Segel aus Dacron wird es noch viele Jahre lang geben. Am anderen Ende steht unsere EPEX Technologie, wo die Segel aus verschiedenen Membranen und entsprechend der Belastungen exakt berechnet unter Vakuum laminiert werden. Diese Segel sind besonders haltbar und schnell. Und zwischen beiden gibt es unsere High-Tech Segel im Radialschnitt.“ Und, eben, auch als FatFurl Grossegel. In jedem Fall, versichert Bank, seien die Segel hochwertig und haltbar: „Da wir relativ gross sind, kaufen wir vernünftig ein und liefern hohe Qualität zu einem vernünftigen Preis. Wir sind kein Billig-anbieter, aber liefern sehr viel fürs Geld!“

www.elvstromsails.ch

 

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