Der beste Deutsche segelte auf Rang drei: Norbert Heinz aus Wuppertal. © Privat
Wetterkapriolen und spannende Rennen bei der RC-Segeln IDM
Drehende Winde, zwei bis vier Beaufort, Sonne, dunkle Wolken und Regenschauer im Wechsel – bei der IDM RC-Segeln in der Klasse RG65 am Dümmer See in Niedersachsen war alles dabei. Nach sieben Durchgängen stand mit Harry Drenth aus den Niederlanden ein klarer Sieger fest, gefolgt von seinem Landsmann Norbert Horsthuis. Als bester Deutscher landete Norbert Heinz von der Seglervereinigung Wuppertal auf Rang drei – punktgleich mit dem Vize-Meister.
„Das war mein erklärtes Ziel für diese Titelkämpfe“, zeigte sich Norbert Heinz anschließend mehr als zufrieden. Nach einem eher schwachen ersten Tag auf dem Dümmer, präsentierte sich der erfahrene Europe-, Laser-, FD und Varianta-Segler aus Wuppertal, der seit rund 15 Jahren im RC-Segeln aktiv ist, am Sonntag in bester Form und holte auf. Sein Lob galt anschließend auch dem Internationalen Deutschen Meister: „Harry präsentiert sich zurzeit als unschlagbar.“
Andreas Ebert vom Seglerverein Leipzig wurde Vierter, Rang fünf ging an Patrick Schiller (Vereinigung der Modellyachtsegler) gefolgt von Christian Vaes aus den Niederlanden.
Die Organisatoren vom Segler-Club Dümmer hatten die Veranstaltung perfekt vorbereitet, lobt Thomas Edom, einer der IDM-Wettfahrtleiter vor Ort und Obmann des Ausschusses RC-Segeln im DSV. Viel Arbeit hatte die Wettfahrtleitung indes mit den extrem drehenden Winden („einmal um 360 Grad im Laufe des ersten Tages“): Immer wieder mussten die Tonnen und der Kurs neu gelegt und die Startlinie immer wieder verschoben werden.
Die 21 Starterinnen und Starter sahen dem Szenario eher gelassen vom weit in den See ragenden Steg zu. Am Ende konnten an zwei Tagen 14 Läufe in zwei Gruppen gesegelt werden. „Es war eine insgesamt sehr faire Regatta, die einfach Spaß gemacht hat“, sagt Norbert Heinz. Und das sei für ihn am Ende das Entscheidende.
Die RG65-Boote sind mit einer Rumpflänge von 65 Zentimetern und einer Rigghöhe von 1,20 Metern zwar die kleinsten der „Radio Controlled“, also der funkgesteuerten Yachten, aber „schon eher anspruchsvoll zu segeln“, sagt Thomas Edom. Diese „kleinen“ Carbon-Yachten haben den großen Vorteil, dass sie problemlos in Taschen und Rucksäcken zu transportieren sind. „Deshalb sind insbesondere auf internationaler Ebene die Starterfelder und damit auch die Konkurrenz groß – die Anreise mit diesem Sportgerät ist eben problemlos.“
In Deutschland werden in sechs RC-Klassen Ranglisten ausgesegelt. Die DSV anerkannte Klassenvereinigung DKVRCS will künftig das RC-Segeln verstärkt als Schnupperevent in Vereinen anbieten und damit bekannter machen. „Gerade für die Taktik-Schulung im Winter sind die ferngesteuerten Yachten bestens geeignet“, erklärt Obmann Thomas Edom. Denn von außen, vom Steg mit der Fernsteuerung in der Hand, kann das Geschehen auf dem Wasser besser beobachtet und eine taktische Entscheidung klarer analysiert werden als aus dem Boot heraus.