Der Sieger der YES und Internationaler Deutscher Junioren-Meister 2024 Ole Schweckendiek. Foto: Lars Wehrmann
IDJoM Titel im ILCA für Helena Wolff und Ole Schweckendieck
Es ist so etwas wie die Kieler Woche der Nachwuchsklassen: die YES in Kiel-Schilksee. Mehr als 600 Aktive aus 14 Nationen kamen über Pfingsten mit ihren 29ern, Europes, 420ern und den ILCA-Klassen 4,6 und 7 zur Young Europeans Sailing nach Norddeutschland. Dabei ging es in den ILCA-Klassen 6 und 7 auch um den Internationalen Deutschen Junioren-Meistertitel. Bei wenig Wind konnten in den meisten Klassen allerdings nur drei Wettfahrten gesegelt werden. Der guten Stimmung an Land, vor allem bei dem von der Seglerjugend organisiertem Tischkicker-Turnier, tat dies jedoch keinen Abbruch.
„Für die komplizierten Bedingungen haben wir ein super Ergebnis und mit 35 Wettfahrten doch noch viele Rennen geschafft. Wir haben alles rausgeholt, was möglich war“, zog Wettfahrleiter Stephan Uden eine positive Bilanz.
Im 29er, dem „kleinen Bruder“ des olympischen 49ers, gewannen Hanno Rix und Maxi Reuner vom Kieler Yacht-Club, die im Vorjahr bei der YES noch auf den 20. Rang gekommen waren. „Für uns waren es gute Bedingungen, weil wir viel bei wenig Wind trainiert haben“, sagte Maxi Reuner. Für das Team diente die YES als Trainingsregatta für die Kieler Woche und die 29er-WM Anfang August in Aarhus. Platz zwei in dieser Klasse ging an die Däninnen Emmeli Gramkov und Sofie Krüger Andersen vom Hellerup Sejlklub, gefolgt von den Vorjahressiegern, den Zwillingen Lucas und Moritz Hamm (Chiemsee Yacht-Club) aus der Jugend-Nationalmannschaft des German Sailing Team.
Bei den 420ern profitierte das Siegerteam Vincenzo Reuter/Chiara Albani (Münchner Yacht-Club) ebenfalls von den schwachen Windbedingungen. „Als Binnensegler können wir gut auch bei wenig Wind segeln. Das war unser Vorteil“, sagte Vincenzo Reuter, der bereits im vergangenen Jahr die YES gewann. Zweite wurden die Seglerinnen der Jugend-Nationalmannschaft Esther Rodenhausen und Luisa Sophie Becker (NRV/MSC) gefolgt von Carl Wolf und Karl Langer (Segel-Club Fraternitas 1891).
In der nach wie vor international stark gesegelten ehemals olympischen Europe freute sich Fabienne Oster vom Norddeutschen Regatta Verein über Platz eins. Die beiden anderen Podiumsplätze gingen nach Dänemark an Oskar Thule und Martin Brønlund Olesen.
Mit 246 Teilnehmerinnen und Teilnehmern war die ILCA-Flotte die zahlenmäßig stärkste Bootsklasse. Bei den ILCA 4 gewann Johanna Kugel (Seglergemeinschaft am Müggelsee) gefolgt von Finn Koepsell (Yacht-Club Berlin-Grünau) und Pauline Fenger (Eisenbahner Segel-Verein Kirchmöser 1928).
Bei den ILCA 6-Mädchen ging der Titel und damit auch die IDJoM der ILCA 6 2024 klar an die dänische Olympiahoffnung Helena Wolff vom Hellerup Sejlklub im Norden Kopenhagens, deren Mutter Deutsche ist. „Ich wusste vorher nicht, dass es eine Meisterschaft ist und musste spontan mit meinem jüngeren Bruder das Segel tauschen, da meins nicht vermessen war“, erzählt die 20-jährige Seglerin. „Ich wollte bei der YES eigentlich nur Starts üben. Aber natürlich freue ich mich über das gute Resultat.“ Auf den zweiten Platz kam mit Annelie Friis Jensen aus Fredericia ebenfalls eine junge Dänin, Platz drei ging an Line-Anneliek Pähler vom Norddeutschen Regatta Verein, ebenfalls Mitglied der Jugend-Nationalmannschaft des German Sailing Team.
Bei den ILCA 6-Jungen siegte Paul Ulrich (Zwischenahner Segelklub) vor dem Israeli Uriel Amouyal und John Wolff, dem jüngeren Bruder von Helena. Der Däne schaffte damit bei seiner ersten ILCA 6-Regatta mit einem dritten Platz auf Anhieb der Sprung aufs Podium.
Im ILCA 7 genoss Lokalmatador Ole Schweckendieck (KYC) sein Heimspiel und segelte der Konkurrenz locker davon, Neben dem Sieg bei der YES gewann er auch den Titel Internationaler Deutscher Junioren-Meister 2024. „Es war zwar ein bisschen wenig Wind, aber Spaß gemacht hat es trotzdem. Es war ein gutes Feld“, sagte der 19-Jährige, der vor der U21-Weltmeisterschaft im Juli in Portugal noch an der Kieler Woche teilnehmen wird. Platz zwei ging an den Norweger Christoffer Sørlie vor Oskar Madonich aus der Ukraine.
Die Seglerjugend hatte an Land ein buntes Programm aufgebaut, dass von zahlreichen Seglerinnen und Seglern, aber auch vielen Besuchern intensiv genutzt wurde. Neben dem schon traditionellen Tischkicker-Turnier in der Vaasahalle gab es eine Skimboard-Fläche, eine Kletterrutsche, eine Tauschbörse für Segelsachen und viele Informationen zum Thema Nachhaltigkeit wie ein Beach Clean-up.