Matti Cipra ist seit 15. Mai 2024 Bundesstützpunkttrainer Nachwuchs in Warnemünde Foto: DSV/ Lars Wehrmann
Matti Cipra ist neuer Bundesstützpunkttrainer Nachwuchs
Vom olympischen 470er direkt in den neuen Trainerjob: Matti Cipra hat Mitte Mai die Stelle des Bundesstützpunkttrainers Nachwuchs in Warnemünde übernommen. Dort wird er sein ganzes Wissen und seine Erfahrung aus über zehn Jahren 470er an die nächste Generation der deutschen Olympiaaspiranten im 49er, FX und 470er weitergeben.
Der 31-jährige Leistungssportler und Segler des German Sailing Teams verfolgte als Mitglied der sehr leistungsstarken deutschen 470er Trainingsgemeinschaft an der Seite von Steuerfrau Theres Dahnke bis zur Europameisterschaft Anfang Mai vor Cannes noch seine eigene olympische Karriere. Schlussendlich musste sich das Duo im Kampf um das begehrte Ticket zu den Spielen dem starken Team Simon Diesch und Anna Markfort geschlagen geben.
Vor der Segelpartnerschaft mit Theres Dahnke segelte er viele Jahre im Team mit Malte Winkel im 470er. Erst nach den Olympischen Spielen von Enoshima, als der 470er für 2024 als Mixed-Klasse definiert wurde, trennte sich das erfolgreiche Seglerteam, blieb aber mit neuen Segelpartnerinnen der olympischen Bootsklasse und den hohen Leistungssportambitionen treu. Doch weder Malte Winkel an der Seite seiner Ehefrau Anastasiya noch Matti Cipra mit Theres Dahnke an der Pinne gelang es, sich als bestes deutsches Team für die Olympischen Spiele 2024 zu qualifizieren. Direkt nach der EM in Frankreich nahm Matti Cipra daher am 15. Mai 2024 seine Arbeit als neuer Trainer für den Nachwuchs in Warnemünde auf.
„Nun ist der richtige Zeitpunkt für den nächsten Lebensabschnitt und eine klare berufliche Positionierung“, sagt Cipra, der bereits seit vielen Jahren als Honorartrainer in verschiedenen Positionen eingesetzt wurde und über alle nötigen Lizenzen bis zum A-Trainerschein für olympische Bootsklassen verfügt. „Manche Entwicklungen muss man nehmen, wie sie kommen, ich freue mich auf meine neuen Aufgaben.“
In Warnemünde wird Matti Cipra die beiden 49er- Nachwuchsteams Carl Krause und Lennart Tolzmann sowie Franz Krause und Lars Rackow trainieren und das Angebot des Stützpunktes kontinuierlich ausbauen – immer in enger Zusammenarbeit mit dem Landestrainer Mecklenburg-Vorpommern Alexander Goltz.
„In meinem neuen Job begleite ich die jugendlichen Sportlerinnen und Sportler in einer sehr wichtigen Lebensphase“, sagt Matti Cipra, der neben seinem Trainerjob noch Sportmanagement studiert. „Neben ihren sportlichen Ambitionen spielen meist Abitur, Berufswahl und Studium in diesen Jahren eine wichtige Rolle, dazu müssen neben den aktiven Seglerinnen und Segler immer die Eltern bei allen Planungen und Zielsetzungen mit ins Boot geholt werden.“
Matti Cipra kommt selbst aus einer Seglerfamilie, in Wismar betreibt seit Vater seit Jahren eine Segelschule, in der Matti und seine Schwester regelmäßig als Segellehrer im Einsatz waren. Noch wohnt er in Kiel, zieht aber in den kommenden Wochen nach Rostock.
Sein Vorgänger Ulf Lehmann, der viele Jahre die 29er und 49er auf dem Warnemünder Revier mit der berühmten Welle trainierte, ist inzwischen im Ruhestand. Neben den beiden Skiffklassen trainierte er auch einige der 470er-Teams des German Sailing Team und hatte beträchtlichen Anteil an dem großen Erfolg von Luise Wanser, die bei den Olympischen Spielen vor Tokio zusammen mit Anastasiya Winkel an den Start ging und ein Jahr später mit Philipp Autenrieth im 470er-Weltmeisterin wurde.
Die Zeit zwischen seinem Abschied und dem Beginn von Matti Cipra wurde mit verschiedenen Honorartrainern überbrückt. „Hier ist mir der DSV sehr entgegengekommen und hat mir so viel Zeit gelassen, wie ich brauche, um mich auf meine olympische Kampagne zu konzentrieren“, sagt Matti Cipra. „Nun starte ich mit Freude in meine neue Aufgabe und werde viel von dem, was ich in über 15 Jahren Segeln auf einer Zweimannjolle gelernt habe, weitergeben.“
„Ich freue mich sehr, dass wir Matti für diese Aufgabe gewinnen konnten und den Weg in seine berufliche Laufbahn als Trainer gemeinsam gehen“, freut sich DSV-Sportdirektorin Nadine Stegenwalner über den Neuzugang im Trainerteam. „Matti ist ein sehr guter und erfahrener Segler, sein Wissen wird er nun an die jüngere Generation weitergeben und bleibt damit ein wertvoller Bestandteil des erfolgreichen German Sailing Team.“