Bronze bei der ORC doublehanded WM
Bronze bei der ORC doublehanded WM
Michael Höfgen und sein Co-Skipper Eckhard Kaller segelten vor Oslo mit der Arcona 385 „Lightworks“ auf den dritten Rang in der Wertungsgruppe ORC B. Insgesamt nahmen 68 Zweier-Teams an der WM teil, die in drei Klassen ausgesegelt wurde. Unter deutscher Flagge waren fünf Yachten gemeldet.
Nach 320 Seemeilen waren es vier Minuten Vorsprung nach berechneter Zeit, die dem Team Michael Höfgen (Flensburger Segel-Club) / Eckhard Kaller (Yachtclub Meersburg) nach über zwei Tagen und zwei Stunden auf See die Bronzemedaille vor ihren härtesten Konkurrenten, dem norwegischen Ehepaar Harald und Christine Walder, sicherten. Ganz oben auf dem Podium bei der ORC Doublehanded WM in der Wertungsgruppe ORC B standen die Norweger Sigmund André Hertzberg und Tim Sandberg mit ihrer Dehler 30 OD, auf den zweiten Rang kamen ihre Landsleute Kristian Jerpetjon und Andreas Tinglum mit einer Figaro 2.
Die Langstrecke der WM für Zweierteams war von wenig Wind auf den ersten Meilen, phasenweise heftigen Böen und dann wieder Flaute geprägt, so dass die Bedingungen für die teilnehmenden Teams herausfordernd waren. In der Gruppe ORC B gingen von den 25 gestarteten Yachten nur 21 durchs Ziel. Auch das zweite deutsche ORC B-Team, Detlef und Morten Göpfer mit der Dehler 30 OD „Uminoko“, beendete das Rennen frühzeitig.
Für das Team Höfgen/ Kaller war die WM die erste große Herausforderung mit der neuen Arcona 385. Erst im April 2024 wurde das werftneue Schiff auf den Namen „Lightworks“ getauft und löste damit Michael Höfgens bisherige JPK 10.30 ab. Mit diesem Schiff segelte Michael Höfgen bereits vor zwei Jahren zum ersten Doublehanded WM-Erfolg und gewann zusammen mit Max Gurgel die Silbermedaille. Max Gurgel beriet ihn nun bei den verschiedenen Modifikationen seines neues Schiffes, das sowohl als Racer, als auch als Familien-Tourenschiff eingesetzt werden soll.
„Wir haben ein anderes Ruder eingebaut und dem Kiel ein Reshape verpasst, dazu noch den Bugspriet um 60 Zentimeter verlängert, um vor dem Wind mehr Segelfläche zu haben“, erzählt Michael Höfgen. „Ich habe die Arcona mit dem Ziel gekauft, eine sporrtliche Yacht zu haben, mit dem ich auch mit meiner Familie segeln kann.“
Nächstes Törnziel sind für ihn die schwedischen Schären in den Sommerferien, im nächsten Jahr plant er an der EM in Helsinki und der anschließenden ORC WM im estnischen Tallin teilzunehmen. „Das muss alles noch mit dem Familienkalender in Einklang gebracht werden“, sagt er. „Aber da meine Frau aus Finnland kommt und wir bewusst aus Bayern nach Flensburg gezogen sind, um wieder im Norden zu leben und vor allem mehr segeln zu können, wird das möglich sein.“ Zum ersten Mal solo auf seinem neuen Schiff wird er an der Kult-Regatta Silverrudder teilnehmen, die am 20. September 2024 startet. Bis dahin will er vor allem die Probleme mit seinem Autopiloten in den Griff bekommen, der während der WM-Langstrecke den Dienst versagte, so dass die beiden Segler das Steuer permanent besetzen mussten.
Der große Erfolg bei der ersten WM-Teilnahme mit der neuen Yacht, zusammen mit Segelmacher Eckhard Kaller vom Bodensee, kam für Michael Höfgen fast ein wenig überraschend. Vor der WM war er seine neue Yacht nur dreimal gesegelt, für ein gemeinsames Training mit Eckhard Kaller blieb keine Zeit. „Wir haben einfach an das angeknüpft, was wir schon zusammen erreicht haben“, sagt Michael Höfgen. „Mit Eckhard bin ich bereits 2021 deutscher Meister doublehanded geworden, die Regatta wurde Rund Bornholm ausgetragen.“
Die drei Wertungsgruppen der Doublehanded-Weltmeisterschaft segelten den nahezu gleichen Kurs, der jedoch für die größeren ORC A-Yachten mit 340 Seemeilen 40 Meilen länger war als der für die Yachten der ORC C-Gruppe. Der anspruchsvolle Parcours führte vom Oslofjord über die See bis zum Zielhafen Tønsberg.
Beste deutsche Yacht in der bis auf zwei Starter rein norwegisch besetzten Gruppe ORC A waren Arno Böhnert und Christian Herrmann mit der First 36 „Salicornia“ auf Rang 11, die sich als kleinstes Schiff dieser Wertungsgruppe auf einer Bahn mit einer modifizierten TP 52 und einer Landmark 43 messen mussten. In der Gruppe C kamen Lina Rixgens und Sverre Reinke auf ihrer neuen Sun Fast 30 OD „Gaia“ auf Platz neun; Martin Fürst und Nathan Lauer wurden mit der First 31.7 „Meister Hora“ 21. im Feld der 28 teilnehmenden Teams.