Theresa Steinlein vom Norddeutschen Regatta Verein hat es mit Platz acht in das morgige Viertelfinale geschafft © DSV/Sailing Energy

Theresa Steinlein vom Norddeutschen Regatta Verein hat es mit Platz acht in das morgige Viertelfinale geschafft © DSV/Sailing Energy

Olympische Segelwettbewerbe, Tag 5: DSV-Frauen ziehen nach Top-Serien in Finalläufe ein

Sport

02/08/2024 - 07:09

Zwei Skiffseglerinnen und eine Windsurferin kämpfen morgen in der Bucht von Marseille um Olympia-Medaillen. Nach den Hamburgerinnen Marla Bergmann und Hanna Wille (Mühlenberger Segel-Club) hat sich auch Windsurferin Theresa Steinlein (Norddeutscher Regatta Verein) als Achte für die Finalläufe der neu-olympischen IQFOiL-Disziplin qualifiziert. Weil die für Donnerstag geplanten Medaillenrennen der Skiffseglerinnen und -segler auf Freitag verschoben werden mussten, bringt der 2. August nun gleich vier Finalentscheidungen. Neben den 49erFX- und 49er-Besten ab 12.10 Uhr und 13.10 Uhr sind ab 14 Uhr auch besten neu-olympischen iQFOiL- Windsurferinnen und -Windsurfer in ihren Finalläufen gefordert.

Marla Bergmann und Hanna Wille reagierten am Donnerstag nach langer Wartezeit, einem kurzen Abstecher zum Medaillenkurs, der Absage ihres Final-Showdowns und der Verschiebung auf den Folgetag entspannt. Hanna Wille sagte vor dem nun am Freitag steigenden Finale mit Medaillenchance für ihr fünftplatziertes Team: „Die Verschiebung heute könnte für uns von Vorteil sein, weil bei den Favoritinnen die Nerven strapazierter sind. Für uns hat sich nichts geändert. Wir sind guter Dinge. Wir freuen uns darauf, das Medal Race zu segeln und werden es genießen, hier noch ein letztes Mal bei Olympia an den Start zu gehen.“

Anders als die Seglerinnen und Segler nehmen die Windsurferinnen ihre Punkte aus den 14 Hauptrundenrennen nicht mit ins Finale. Als Achte tritt Theresa Steinlein am Freitag zunächst im K.o.-Viertelfinale aller nach der Hauptrunde auf den Plätzen vier bis zehn liegenden Starterinnen an. Die besten beiden Viertelfinalistinnen rücken nach nur einem K.o.-Rennen ins Halbfinale vor. Dort treffen sie auf die bereits gesetzten Zweit- und Drittplatzierten der Hauptrunde. Die beiden besten Halbfinalistinnen treffen nach nur einem Lauf im Finale auf die dort wartende Nummer eins der Hauptrunde.

Das Windsurf-Format ist so einfach wie chancenreich. Hier kann auch eine nach der Hauptrunde Zehntplatzierte noch Olympiasiegerin werden. „Da ist alles möglich“, weiß auch Theresa Steinlein, die wie Marla Bergmann und Hanna Wille die deutschen Fans träumen lässt. Die erfolgreichste Windsurferin vom NRV Olympic Team in Hamburg startet ab 14 Uhr ins iQFOiL-Viertelfinale der Frauen. Sie freut sich auf die Herausforderung, sagte: „Das Revier hier ist mega patchy. Ich mag das, weil man mitdenken muss. Ich bin happy, dass der Wind bislang so war – da muss man nicht schwer sein und in die Ecken ballern.“

DSV-Sportdirektorin Nadine Stegenwalner freute sich im Olympia-Hafen Marseille für die erfolgreichen Frauen der Segelnationalmannschaft. „Marla, Hanna und Theresa haben ein sensationelles Event bestritten und jetzt schon gewonnen. Sie haben großartig alle Herausforderungen meistern können – die Hitze, herausfordernde Windverhältnisse und viele Wartezeiten. Alles, was jetzt noch kommt, sind Kirschen auf der Torte.“

Enttäuschung dagegen herrschte am Abend bei Sebastian Kördel. Der Weltmeister von 2022 und Vizeweltmeister von 2023 war als Co-Favorit in seine Olympia-Premiere gestartet. Am Donnerstag verpasste er den Finalcut nach verpatztem Auftakt, sehenswertem Comeback und einem letzten Hauptrundentag ohne Fortune als Zwölfter um sechs Punkte. Der 33-jährige Radolfzeller hatte im letzten Rennen der Serie mit großem Abstand geführt, bevor es auf Kurs Ziellinie abgebrochen wurde. Der schon zum Greifen nahe Rennsieg hätte dem Windsurfer vom Norddeutschen Regatta Verein die Finalteilnahme gebracht. Ohne reichte es bei sechs Punkten Rückstand auf den rettenden zehnten Platz nicht. „Der Rennabbruch war unglaublich schade. Ich bin heute sehr enttäuscht. Mit den zwei Rennsiegen konnte ich aber wenigstens zeigen, dass ich hier hingehöre“, sagte „Basti“ Kördel am Strand von Marseille.

Philipp Buhl (Segelclub Alpsee Immenstadt und NRV) liegt nach den ersten beiden Wettfahrten auf Platz 18 © DSV/Sailing Energy

Am fünften Tag der Olympia-Regatta in Marseille stiegen Philipp Buhl (Segelclub Alpsee-Immenstadt/Norddeutscher Regatta Verein) und Julia Büsselberg (Verein Seglerhaus am Wannsee) in ihre Serien ein. Ilca-7-Steuermann Philipp Buhl eröffnete seine dritte Olympia-Teilnahme mit Rang sieben gut, bevor er sich mit einer selbst verschuldeten Kollision und zwei Strafkringeln aus dem Takt brachte und erst als 30. ins Ziel kam. Als 18. geht Buhl am Dienstag in seinen zweiten Renntag. Der 34-Jährige sagte: „Ich nehme ein gutes Rennen, eine gute Einstellung und ein bisschen Ärger über die selbstverschuldete Kollision mit in den zweiten Tag. Ich werde diese Serie Rennen für Rennen und Tag für Tag angehen, vor allem nach vorne und nicht zurückschauen.“

Ilca-6-Steuerfrau Julia Büsselberg kreuzte die Ziellinie im ersten und einzigen Rennen ihrer Flotte als Zehnte. „Ein Rennen ist besser als kein Rennen“, sagte die 24-jährige Berlinerin nicht ohne Humor. Weiter berichtete sie vom Auftakt ihrer Olympia-Premiere: „Draußen waren die Bedingungen eigentlich besser als erwartet: Zehn Knoten Wind, kabbelige Welle. Ich hatte relativ schnell die Fokus-Punkte raus für den Tag. Die habe ich im Großen und Ganzen gut umgesetzt und solide ins Ziel gebracht.“

 
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