Mats Krüss gewinnt deutsche eSailing-Meisterschaft 2024

Die letzte DM des Jahres 2024 wurde am PC, Tablet oder Handy ausgetragen. Mit 64 Teilnehmenden verzeichneten die Organisatoren der eSailing-DM Inshore, Andreas Becker, Lukas Feuerherdt und DSV-Jugendobmann Jonathan Koch, einen neuen Melderekord. Mitmachen konnte jeder, der Mitglied in einem DSV anerkannten deutschen Segelverein ist und das digitale Meldeformular korrekt ausgefüllt hatte, eine vorherige Qualifikation war nicht nötig.

„Der niedrigschwellige Einstieg und der günstige Termin am Wochenende direkt nach den Weihnachtsfeiertagen hat viele dazu ermutigt, bei der DM mitzumachen“, sagt Lukas Feuerherdt. „Das erste Rennen konnten wir mit allen in einem großen Fleet segeln. Leider hat danach der Server von Virtual Regatta den Belastungen nicht mehr Stand gehalten, sodass wir die Rennen zwei und drei in zwei Fleets aufgeteilt segeln mussten. Danach ging es im K.O.-Modus wie geplant weiter.“

Bis zum alles entscheidenden Medal Race der besten Zehn war das Rennen um den Meistertitel noch sehr eng, und auch dann zeichnete sich kein klarer Favorit ab. Bis zum letzten Vormwindgang rund 50 Meter vor dem Ziel hatten noch fünf Teilnehmende die Chance auf den Sieg. Am Ende setzte sich Mats Krüss (Hamburger Segel-Club) gegen die Konkurrenten durch und segelte zu seinem ersten eSailing-Titel. Auf den zweiten Rang kam der ehemalige Deutsche Meister im eSailing und Vorreiter dieser neuen Variante des Segelsports Johannes Bahnsen (ebenfalls HSC). Dritter wurde DSV-Jugendobmann Jonathan Koch, einer der besten deutschen eSailor und Teilnehmer an der WM 2023. Für gute Stimmung während der Rennen und einen hohen Unterhaltungswert für die Zuschauer sorgte die Live-Moderation der DM durch den Italiener Lorenzo Sorrenti, der die Rennen auf der Streaming-Plattform Twitch übertrug.

„Die große Resonanz auf die diesjährige DM hat uns gezeigt, dass wir künftig einen Verein suchen werden, der die eSailing Meisterschaft so wie jede andere reguläre DM ausrichtet“, sagt Lukas Feuerherdt. „Gerade in den letzten Tagen vor der DM mussten unsere Familien doch recht häufig auf uns Organisatoren verzichten. Ein großer Dank geht auch an Marc Hollenbach, der uns beim Scoring der DM tatkräftig unterstützte.“

Für den 19-jährigen Mats Krüss ist der Meistertitel in dieser jungen Segelklasse mehr, als er sich bei der Meldung für die DM erhofft hatte. „Während der Corona-Zeit hatte ich angefangen virtuell zu segeln, der Termin für die DM lag dieses Jahr für mich günstig und es war keine Qualifikation nötig, da habe ich entschieden mitzumachen“, berichtet der 19-jährige Hamburger. „Mit dem Erreichen des Medal Race war ich sehr stolz, aber es lief weiterhin richtig gut, und dann habe ich auf den letzten Metern doch noch ein paar echte eSailing-Asse schlagen können.“

Für den jungen Segler des HSC war es bereits der zweite Meistertitel seiner Segelkarriere, 2019 gewann er im Teeny vor Travemünde die IDJM. „Ich wollte nicht allein in einem Boot sitzen, deshalb bin ich erst Teeny und dann Opti gesegelt“, sagt Mats Krüss. „Danach 420er und nun J/70 zusammen mit dem Juniorenteam des HSC. Außerdem segle ich zusammen mit meinem Vater Hauke J/24.“

Mit der weiteren Segelklasse eSailing hat er eine Möglichkeit gefunden, in den kommenden Monaten, wenn er seine Ausbildung als technischer Offiziersassistent beginnt, zeitunabhängig zu trainieren und Regatten zu segeln. Mehr als eine leistungsstarkes Internetverbindung, ein PC oder ein Tablet braucht es nicht, um am Bildschirm Kurzwettfahrten zu segeln.

Dass auch viele Jugendliche bei der DM dabei waren, freute besonders DSV-Jugendobmann Jonathan Koch: „Am 15. Dezember haben wir unsere erste Seglerjugend eSailing Adventsregatta ausgesegelt. Dass viele davon nun auch bei der Deutschen Meisterschaft mitgespielt haben und Mats gewinnen konnte, bringt auf jeden Fall frischen Wind in die Szene!“