QE2 - eine königliche Bleibe für Dubai

QE2 - eine königliche Bleibe für Dubai

QE2 - eine königliche Bleibe für Dubai

Reisen

04/05/2018 - 18:20

Die altehrwürdige «RMS Queen Elizabeth 2» ist nun endlich in Dubai als Hotel eröffnet worden - zwar erst partiell, die vollständige Eröffnung erfolgt im Oktober. Doch damit lebt das legendäre Schiff endlich wieder auf.

Seit dem 18. April 2018 ist das berühmte britische Kreuzfahrtschiff «Queen Elizabeth 2» ein Luxushotel: Ein Jahrzehnt nach ihrer letzten Seereise hat sie in einem Hafen von Dubai ihre neue Bestimmung gefunden. Zwar sind erst einige Zimmer buchbar und das Restaurant begehbar, denn die feierliche Eröffnung wird voraussichtlich erst im Oktober erfolgen - doch die Nachricht hat bereits schnell die Runde gemacht.
Zur Erinnerung: Das 1969 in Dienst gestellte Kreuzfahrtschiff der Cunard Line beförderte während fast 40 Jahren Passagiere im Transatlantikverkehr und konnte sich dabei auch lange gegen die Airlines behaupten. Insgesamt führ die «QE2», wie man das Schiff üblicherweise in Kurzform bezeichnete, über 800 Mal über den Atlantik und beförderte dabei 2,5 Millionen Passagiere. Zu seiner bewegten Geschichte gehört etwa die Tatsache, dass Grossbritannien 1982 während dem Falkland-Krieg mit Argentinien das Schiff zum Truppentransport requirierte.
2007 dann wurde die «QE2» für 90 Millionen Dollar an das staatliche Unternehmen Dubai World verkauft. 2008 fuhr das Schiff im Hafen von Port Rashid ein - so pompös, wie Dubai damals war: Inmitten eines luxuriösen Schiffskorsos, an dessen Spitze die Megajacht von Scheich Mohammed bin Rashid Al Maktoum war. Das ehemals britische Protektorat Dubai verleibte sich ein «königliches» britisches Schiff ein, das hatte Symbolwert.
Dann allerdings folgte der berühmte Finanzcrash von Dubai. Die QE2-Eigentümer sassen auf Milliarden Dollar Schulden und versuchten jahrelang erfolglos, das Schiff loszuwerden. Es wurde auch in Erwägung gezogen, das Schiff zu zerlegen und Einzelteile zu verkaufen. Es blieb allerdings während Jahren einfach nutzlos im Hafen von Port Rashid nahe dem Dubai Creek geankert - ohne touristischen Wert; ein 149'000 Tonnen schweres Memento an den Finanzcrash von Dubai.

Neues Leben als Hotel
Vor drei Jahren dann nahm sich die «Ports, Customs and Free Zone Corporation» des Emirats des Schiffes an. Schon bald wurde eine an sich schon früher zirkulierte Idee wiederbelebt, aus dem Schiff ein schwimmendes Luxushotel zu machen. Hamza Mustafa, CEO dieser Corporation, brachte als ehemaliger CEO des Dubaier Immobilienriesen Nakheel das nötige Know-how mit - für die Corporation war es das erste Hotelprojekt. Schon bald konnte die Corporation im inzwischen wieder boomenden Dubai notwendige finanzielle Unterstützung erhalten und begann, 100 Millionen Dollar in die Überholung des Schiffes zu investieren.
Die Arbeiten dauern immer noch an. 7 von insgesamt 13 Decks sind in Betrieb und 224 Zimmer bereits verfügbar, zu Preisen ab 150 US-Dollar in der simplen Innenkabine bis 15'000 US-Dollar pro Nacht in den Queen-Elizabeth- und Queen-Mary-Suiten. Das Ziel ist, das Schiff so weit wie möglich zurück in seinen Urzustand von 1969 zu bringen. Laut Mustafa wurden bislang 2,7 Millionen Arbeitsstunden investiert, um aus der «QE2» eine «Zeitkapsel» zu machen, also gleichzeitig ein Retro-Hotel und ein Museum. Das Schiff ist inzwischen ans Stromnetz der Stadt Dubai angeschlossen und hat nebst den 224 Zimmern auch das Hauptrestaurant eröffnet. Es sei aber erst ein «Soft Opening» - eine feierliche Eröffnung als Full-Service-Luxushotel werde im Oktober erfolgen, verriet Mustafa Vertretern der «Associated Press». Insgesamt werde das Schiff 600-800 Zimmer bieten. Überdies werde die Corporation laut Mustafa noch weitere Hotelprojekte in Angriff nehmen.

Feine Innenausstattung
Zur Ausstattung des Schiffes gehört ein richtiges britisches Pub, welches auch Alkohol ausschenken wird, was in der Dubaier Hotellerie nicht aussergewöhnlich ist. Die noch vorhandenen Spielautomaten dagegen sind versiegelt - Gambling ist in den Emiraten verboten. Auf dem Schiff wird es weiter auch zahlreiche Shops geben. Betrieben werden diese vom staatlichen Unternehmen Dubai Duty Free.
Für Mustafa besteht die Zielgruppe vor allem aus Kreuzfahrt-Nostalgikern: «Wir bieten nicht ein Themen- oder Konzepthotel an, sondern das Schiff, wie es anno 1969 wirklich war», erklärt Mustafa. Für die feierliche Eröffnung wird übrigens nicht die Anwesenheit der britischen Monarchin Elizabeth II erwartet - denn das Schiff ist gar nicht nach ihr benannt. Das Schiff wurde nach der Frau von König George VI benannt, also der Mutter der aktuellen Königin, welche auch Elizabeth hiess. Deshalb hat die «QE2» auch eine arabische Zahl und nicht eine römische. Wie passend.

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