Helge und Christian Sach sorgten mit ihrem 22. Sieg zur Travemünder Woche für eine neue Rekordmarke. Foto: segel-bilder.de

Helge und Christian Sach sorgten mit ihrem 22. Sieg zur Travemünder Woche für eine neue Rekordmarke. Foto: segel-bilder.de

Teenys, F18 und Seesegler setzen den Schlusspunkt

Sport

29/07/2024 - 08:00

Mit einer herausragenden Bilanz an absolvierten Wettfahrten beendete die Travemünder Woche ihre 135. Auflage. Am Schlusstag packten drei Klassen noch einmal ein pralles Programm drauf. Seesegler, Formula-18-Athleten und die Nachwuchssegler im Teeny setzten die Schlusspunkte hinter die insgesamt 240 Rennen, die an den neun Tagen in den 21 Wettbewerben gesegelt worden sind. Bei den finalen Siegerehrungen wurden mit den beiden 14-jährigen Lotte-Marie Kirchesch/Mina Tratar aus Berlin die jüngsten Meister der TW gekürt. Sie holten den Titel bei der Deutschen Jugendmeisterschaft der Teenys. Gleichzeitig erhöhten die Brüder Helge und Christian Sach, 67 und 65 Jahre alt, ihre Rekordserie zur Travemünder Woche. Die Zarnekauer holten ihren 22. Sieg bei der Regattawoche, hatten die Formula-18-Konkurrenz sicher im Griff. Zudem wurden am späten Nachmittag noch die Sieger der Lübecker Nachrichten Mittelstrecke geehrt.

Die vergangenen neun Regattatage in der Lübecker Bucht boten einen bunten Mix von Bedingungen auf den acht Bahnen vor dem Brodtener Ufer und entlang der mecklenburgischen Küste. Von Starkwind bis zur lauen Sommerbrise war alles dabei. Damit setzten sich in den insgesamt 21 Wettbewerben vor allem die Allrounder durch. Obwohl zwei Tage durch sehr schwache Winde geprägt waren, konnte den Aktiven auf dem Wasser durch die abendlichen Brisen jeden Tag ein Regattaprogramm geboten werden. Damit war es möglich, 240 Rennen der ursprünglich 278 geplanten zu segeln – ein Topwert für eine Regattawoche.

In den rund 800 Booten der Welt-, Europa- und Deutschen Meisterschaften sowie der Ranglistenregatten gingen insgesamt über 1300 Seglerinnen und Segler aus 27 Nationen an den Start. Vertreten waren Akteure aus ganz Europa, aus Nord-, Mittel- und Südamerika, sowie aus Asien und Australien. Gerade die Podien der Meisterschaften waren bunt gemischt. In die Siegerlisten trugen sich Sportler aus Großbritannien, den Niederlanden, Schweden, der Ukraine und Deutschland ein.

Bei den Teenys wurde zum Abschluss der TW noch ein weiterer Meisterschaftstitel vergeben. Foto: segel-bilder.de

Das Finale der 135. Travemünder Woche endete mit einem traumhaften Segeltag bei viel Sonne, kurzen Schauern, mittleren Winden und schließlich einer neuen Rekordmarke: Vor drei Jahren hatten die Brüder Helge und Christian Sach aus Zarnekau ihren 21. Sieg bei ihrer Heimregatta eingefahren. Jetzt packten sie Triumph Nummer 22 drauf. Am letzten Tag der Formula-18-Regatta mussten sie allerdings ordentlich auf die Zähne beißen, sparten sich schließlich einen Start in der letzten Wettfahrt. Der Sieg war zu diesem Zeitpunkt nicht mehr gefährdet und sorgte für große Freude bei den Ex-Weltmeistern. „Wir sind sehr glücklich und sehr stolz über unsere seglerische Leistung. Es war ein klarer Sieg, aber wir mussten uns am letzten Tag durchquälen“, berichtete Helge Sach. Der Grund: Vorschoter Christian hatte sich am Vortag in einer Wende am Oberarm verletzt. Die ärztliche Untersuchung ist für Montag terminiert. Damit konnte das Sach-Team die 22. Sieg-Trophäe zur Travemünder Woche in Empfang nehmen.

Die letzte Siegerehrung der Travemünder Woche 2024 gebührte den Seeseglern. Sie hatten den Reigen der Regatten vor neun Tagen eröffnet, sie beendeten auch das Geschehen mit der Lübecker Nachrichten Mittelstrecke. Seebahn-Wettfahrtleiter Jan Fischer konnte seinen Crews noch mal einen tollen Tag auf dem Wasser bieten. In der Lübecker Bucht hatte er einen Zick-Zack-Kurs mit Kreuz-und Spinnaker-Passagen ausgelegt. Über 28 Seemeilen führte die Lübecker Nachrichten Mittelstrecke von Travemünde zunächst hinaus auf die Ostsee, schließlich nach Pelzerhaken und dann zurück zur Trave-Mündung mit dem Zieldurchgang direkt vor der Nordermole.

„Es waren super Bedingungen – allerdings mit einem überraschenden Windloch vor Pelzerhaken. Und dicht unter Land war es etwas böig. Aber alle sind gut durchgekommen“, berichtete Fischer.

Die Einschätzung wusste Frank Haßler zu bestätigen. Der Skipper aus Heiligenhafen holte mit seiner Crew auf der „Fru Hansen“ mit einem fünften Platz am Sonnabend und einem zweiten am Sonntag den Gesamtsieg in der ORC-Klasse. „Es war wirklich ein Traum. Ein ganz großes Lob an die Wettfahrtleiter-Crew für das Augenmaß, das sie bewiesen hat. Am Sonnabend sind wir mit Ansage spät gestartet und hatten noch ein schönes Rennen“, so Haßler. „Heute war es super, auch wenn es vor Pelzerhaken trickreicher war, als wir es erwartet hatten.“ Dass er sich den Sieg vor der erfolgsverwöhnten „Patent 4“ von Jürgen Klinghardt (Lübeck) holte, wusste er sehr wohl einzuordnen: „Am Sonnabend hatten wir etwas Glück, als die Flotte vor uns in der Flaute eingeparkt ist und wir noch aufgeholt haben. Aber heute haben wir aus eigener Kraft performt.“

Rang drei der ORC-Wertung ging an Lars Schöppener (Wismar) mit der „X-Wärts“. Die Yardstick-Wertung gewann Frank Bode (Hamburg) mit der „Bodenaturkost“ vor Hennes Peetz (Wismar) mit der „Test“ und dem Ein-Tonner aus Berlin, der „Krabauter“ von Christian Masilge. Der Sieg bei den Zweier-Crews (Doublehand) ging an die „Sola“ mit Jan Philipp Simon/Ulli Neumann (Lübeck/Neustadt).

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