Als 'Nordlicht' kamen Lasse Brudek die herausfordernden Surfbedingungen auf dem Dümmer See entgegen © Momentify Media Beeke Fitschen
Surf-Bundesliga Finale auf dem Dümmer
Der Meistertitel der Wind-Surfer geht dieses Jahr in der Raceboard-Wertung an den Windsurfing Club Jade-Wilhelmshaven und in der Techno 293 Klasse der Nachwuchsbundesliga an den Segelclub Kühlungsborn. In der U17-Wertung der Nachwuchssurfer war das Team des Yachtclub Warnow erfolgreich. Zum großen Finale waren rund 100 Surferinnen und Surfer aus dem ganzen Bundesgebiet an den Dümmer See gekommen, um auf ihren schnellen Boards um die Vereinsmeisterschaft zu racen. Ausrichtender Verein des Finales war der Windsurfing Club Dümmer See.
Aufgrund der widrigen Witterungsbedingungen am letzten Septemberwochenende konnten die zehn geplanten Läufe pro Klasse nicht durchgeführt werden. Am Freitag, 27.09., fegten Böen mit bis zu 50 Knoten über den Dümmer und ließen nur eine Wettfahrt für die Fahrerinnen und Fahrer im Raceboard zu. „Von 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmern waren dann 15 am Start, die sich diese Bedingungen noch zugetraut haben“, berichtet Wettfahrtleiter Thomas Michaelis. „Es wurde zu gefährlich, also haben wir am zweiten Tag für die Erwachsenen fünf Läufe und für die Junioren drei gemacht und die Bundesliga am letzten Tag mit einem Lauf für die Junioren abgeschlossen.“
Es waren kurze, „knackige“ Läufe von maximal 20 Minuten, die dieses Jahr über die Meistertitel entschieden. Im Raceboardfinale konnte sich das Team des Windsurfing-Club Jade mit Lasse Brudek, Fabian Aldinger, Markus Bouhier und Jennifer Bouhier gegen die Konkurrenz durchsetzen, auf den Plätzen zwei und drei folgten die Teams des Deutschen Windsurf Club Großenbrode sowie des Regatta Surfclub Chiemsee.
„Für unseren Verein ist es der dritte Meistertitel und der zweite in Folge“, sagt Fahrer Lasse Brudek vom Windsurfing Club Jade-Wilhelmshaven und verweist darauf, dass das Team seit fünf Jahren in der gleichen Konstellation an der Segel-Bundesliga teilnimmt. „Nächstes Jahr wollen wir den Hattrick schaffen, das Finale findet aber am Chiemsee statt, da hat das starke Team des RSC sicher einen Heimvorteil.“ Scherzhaft fügt er an, dass sich sein Team fest vorgenommen hat, den Wanderpokal dreimal zu gewinn und dann nicht wieder zurückgeben zu müssen, sondern einen neuen für die Surf-Bundesliga zu stiften.
In der Nachwuchsbundesliga U17 siegte das Team des Yachtclub Warnow mit Philipp Köhlert und Charlotte Benedikt vor Felix Mann und Pablo Böhm vom Verein Just Windsurfing Paderborn und den beiden Surfern des Windsurfclub Saar Maximilian Walter und Leonard Schwaar.
In der Nachwuchsbundesliga mit Fahrerinnen und Fahrern U15 gewann das Team des Surfclub Kühlungsborn mit Gustav und Fritz Grünbaum sowie Bjarne Kleinjohann. Auf den zweiten Platz kamen die Nachwuchssurfer des Vereins Just Windsurfing Paderborn (JW Paderborn) Jan Steffens, Til Klöpping und Justus Strehl. Dritter wurde das Team des Rostocker Segelvereins Frederik Hörner und Lutz Miron.
Um an Finale der Surf-Bundesliga erfolgreich teilnehmen zu können, müssen die Vereine sich über die regionalen Vorrunden in den Regionen Nord, Mitte und Süd qualifizieren. Erst im Finale treffen die stärksten Mannschaften der drei Regionen aufeinander. „Die Surf-Bundesliga, die es schon seit 35 Jahren gibt, befindet sich im Aufschwung, wir haben nun deutlich mehr Meldungen als noch vor einigen Jahren“, berichtet Wettfahrtleiter Thomas Michaelis. „Vor allem der Zuwachs in der Jugendklasse Techno 293 ist sehr erfreulich, hier sind die jüngsten Fahrerinnen und Fahrer zwischen 12 und 14 Jahre alt und wachsen sehr selbstverständlich in den Regattasport hinein.“
Anders als bei der im Vergleich zu den Surfern „jungen“ Segel-Bundesliga bringen die Surferinnen und Surfer zu den Liga-Events ihr eigenes Equipment mit. „Die Surf-Bundesliga ist eine wunderbare Breitensportveranstaltung“, erklärt Thomas Michaelis. „Hier sind Jung und Alt zusammen auf einer Bahn, Frauen und Männer. Ganze Familie treten in den verschiedenen Wertungsgruppen für ihren Verein an.“ Die Surf-Bundeliga setzt den Teamgedanken an oberste Stelle. Die Teams bestehen aus zwei bis vier Fahrerinnen und Fahrern, wobei die zwei Bestplatzierten des Teams je Wettfahrt mit ihrer Leistung in die Wertung eingingen.
Der erfahrene Wettfahrtleiter und Vorsitzender der Deutschen Windsurfing Vereinigung möchte für die kommende Saison noch mehr Vereine animieren, sich aktiv in der Surf-Liga zu engagieren. „Wer Lust auf Liga-Surfen hat, sollte bei den Clubmeisterschaften und den kleinen Events wie An- und Absegeln erste Erfahrungen sammeln und sich vor allem mit dem Regelwerk, den Flaggensignalen und den Rennkursen auseinandersetzen“, empfiehlt er. „Und dann geht es Stück für Stück weiter, man steigert sich, segelt die regionalen Vorrunden mit und qualifiziert sich dann für die Liga.“