iYacht Präsentiert: Hu'chu, Ein Neuer Maßstab in Nachhaltiger Bootstechnik
iYacht Präsentiert: Hu'chu, Ein Neuer Maßstab in Nachhaltiger Bootstechnik
Die Hu'chu 55 ist ein 55 Fuß langer Segelkatamaran, der speziell für die Bedürfnisse des Schauspielers, Produzenten und Umweltunternehmers Daniel Roesner entworfen und zugeschnitten wurde.
Unter den 200 Projekten, die die iYacht GmbH in den letzten zwei Jahrzehnten betreut hat, ist die Hu’chu 55 ohne Zweifel eine der nachhaltigsten und überzeugendsten Herausforderungen, die bisher umgesetzt wurden. Udo A. Hafner, Geschäftsführer von iYacht, erklärt: „Wir haben in den letzten Jahren ein Dutzend Mehrrumpfboote entworfen und konstruiert, aber die Hu’chu 55 stellt einen bedeutenden Fortschritt in Bezug auf Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft dar.“ Daniel hatte eine sehr ehrgeizige Vision und wir haben ihn dabei unterstützt, daraus ein realisierbares Projekt zu
machen.”
Die Aufgabe bestand darin, einen nachhaltigen Katamaran zu schaffen, der im Hinblick auf die Kreislaufwirtschaft konzipiert wurde: Ein robuster Mehrrumpf, auf dem der Gründer und das Gesicht von Hu’chu Daniel Roesner seine Projekte umsetzen kann: Er ist bekannt als Schauspieler, Filmproduzent und Umweltunternehmer, er ist über allen aber auch ein Ozeanliebhaber. Er sagte: „Ich bin kein Ingenieur oder Wissenschaftler, sondern jemand, der sich wirklich in das Wasser und den Planeten, auf dem er lebt, verliebt hat.“ Das Design- und Ingenieurbüro iYacht fungierte als Filter für meine Fantasie. Während einige meiner Ideen technisch in Frage gestellt wurden, bestätigte iYacht bei den meisten davon die Machbarkeit und ermöglichte mir sogar, noch einen Schritt weiter zu gehen.”
Das Team der iYacht-Designbüros in Hamburg und Kiel hat Daniels Wünsche und Konzepte berücksichtigt und so die Hu’Chu 55 geboren.
Kreislaufwirtschaft und die Umwelt
Um den ökologischen Fußabdruck zu minimieren, werden beim Hu’chu 55 weitgehend recycelte und wiederverwertbare Materialien verwendet. Roesner hat in Zusammenarbeit mit einem der größten Aluminiumhersteller ein speziell für den Hu'chu 55 entwickeltes Aluminium hergestellt, das zu über 90 Prozent aus Aluminiumschrott besteht und eine sagenhafte CO2-Bilanz aufweist.Durch diese erhebliche Integration von Schrott, der beispielsweise aus weggeworfenen Nummernschildern, Verkehrsschildern, Kosmetikdosen, Auto- und Bauschrott sowie zerkleinertem Schrott aus Recyclingund Sortieranlagen stammt, wird der CO²-Fußabdruck des Materials maßgeblich auf weniger als 2 kg CO²/kg Aluminiumblech reduziert, was lediglich einem Achtel der anderen üblichen Aluminiumlegierungen entspricht.
Darüber hinaus werden in dem Boot Naturfasern, Altholz und recycelter Kork verbaut. Diese Materialien wurden von Daniel aufgrund ihres Beitrags zum Umweltschutz ausgewählt: Die Verwendung von wiedergewonnenen und recycelten Produkten trägt dazu bei, den Kreislauf zu schließen, die Abfallerzeugung zu reduzieren und diesen Materialien ein zweites Lebenszyklus zu ermöglichen.
Die unlackierte Metallaußenseite verleiht dem Boot eine robuste Ästhetik, die zu einem Explorer-Katamaran passt, während der Innenraum durch verschiedene Braun- und Schwarztöne ergänzt wird. Rigg- und Segel sind für eine einfache Handhabung sowohl vom Steuerstand als auch vom Achtercockpit aus konzipiert. Drei Vorstage mit einem Selbstwende-Stagsegel, einer überlappenden Genua und einem Flying Code- oder Gennakersegel bieten Vielseitigkeit zur Anpassung an unterschiedliche Windbedingungen. Optimierte Daggerboards seitlich verbessern die Segelperformance am Wind.
Um die Handhabung des leistungsstarken Großsegels zu erleichtern, wurde der Mast weiter nach hinten gestellt. Damit wurde von den Konstrukteuren die Fläche des Vorsegels vergrößert. Zwei Elektromotoren sorgen bei Bedarf für zusätzlichen Vortrieb und arbeiten dabei geräuschlos und vibrationsfrei. Die große Batteriekapazität (mehr als 100 kWh) sorgt für Autonomie und kann durch Solarpaneele und einem hydrogenerator wieder aufgeladen werden: Beim Segeln treiben die Propeller die Elektromotore an, und der auf diese Weise durch elektromagnetische Induktion erzeugte Strom lädt die Bordbatterien.
Die Hybriden Photovoltaik-Paneele erzeugen nicht nur Strom, sondern reduzieren auch den Verbrauch: Das mit den Paneelen verbundene Wasserheizsystem trägt dazu bei, das Paneel kühl zu halten und die Effizienz zu maximieren. Erneuerbare Quellen werden für den Gemüseanbau an Bord, für das Wasseraufbereitungssystem und für den gesamten Energieverbrauch genutzt, beispielsweise für den Filmschnittraum, in dem der Eigner arbeiten wird.
Andere Entscheidungen wie der Verzicht auf die Installation einer Klimaanlage mit hohem Energieverbrauch sind eine klare Anforderung und eine starke Nachhaltigkeitsaussage von Daniel. Dies veranlasste das Designteam sich für Isolierglas zu entscheiden, den Schatten- und Sonnenschutz zu optimieren und die Lüftungssysteme sorgfältig auszulegen.
Der Respekt vor der Umwelt verkörpert die Hu’chu-Philosophie: Ein Begriff, der vom Initiator geprägt wurde, der auch seine Surfbrettherstellung und Filmproduktionsfirma mit diesem Namen benannte, als Hommage an zwei Orte, die sein grundlegendes Lebensgefühl prägten. „Hu“ ist die Abkürzung für den Ort, an dem er aufwuchs: Hunsrück in Deutschland, ein Land, in dem die Produktion natürlicher Materialien wie Holz, Flachs, Leinen und Hanf eine lange und historische Tradition hat.
„Chu“ bezieht sich auf einen Ort nördlich von Malibu, an dem er erstmals intensiv die Kraft des Meeres spürte und eine seiner Leidenschaften entdeckte - das Surfen. Dieses Gebiet gehörte früher den Chumash-Indianern, einem Eingeborenenstamm, der eine starke spirituelle Verbindung zu seiner Umwelt und insbesondere zum Meer hat. Eine Verbindung, die für Daniel in "Hu'chu" zum Ausdruck kommt.
Das Wort steht für das Land und seine natürlichen Materialien in Kombination mit dem Meer. Es ist eine respektvolle Kombination von Vergangenheit und Zukunft, von Natur und Technologie, von sinnvollem und ganzheitlichem Denken und Handeln, die eine echte Wirkung erzielen werden.
Ein Boot konzipiert für das Leben an Bord
Während von anderen Yachtkonzepten behauptet wird für das Leben an Bord gebaut zu sein, wurde die Hu’chu tatsächlich für diesen Zweck konzipiert. Der Eigner weiß genau, was es bedeutet, dauerhaft an Bord zu leben: „Nachdem ich vier Jahre lang auf einem Stahlkutter gelebt hatte, um zu testen, ob das Leben auf dem Wasser das Richtige für mich ist, wurde mir schnell klar, dass es genau mein Ding ist und alles beinhaltet, was ich wirklich wollte. Was ich tat, war, Filme zu machen und auf dem Meer zu leben.“
iYacht hat diese Anforderung bei der Gestaltung des Layouts berücksichtigt und einen speziellen Bereich für die Filmbearbeitung, einen Trockenraum zum Schutz von Elektronik und Spezialausrüstung sowie zwei Garagen für Tauch- und Sportausrüstung vorgesehen. Es wurden erhebliche Anstrengungen unternommen, um Details zu entwickeln, die das Leben an Bord verbessern bzw. es einfacher und sicherer zu machen. Sobald Daniel an Bord ist, plant er, Dokumentarfilme über die Ozeane zu produzieren und die Wasserqualität zu überwachen.
„Ich habe einen großen Freundeskreis, bestehend aus Tauchern, Freitauchern, Wissenschaftlern und Unterwasserfilmern. Ich möchte mit ihnen zusammenarbeiten, um verschiedene Projekte zu Themen wie Umweltschutz, Forschung und Abenteuer umzusetzen. Ich hoffe auch, mit verschiedenen Universitäten zusammenzuarbeiten. Das Boot wird eine Plattform für nachhaltige Forschung, Abenteuer, Film und nachhaltiges Leben sein.
Es gibt viele inspirierende Projekte auf der Welt, die mir dabei geholfen haben, einige ihrer unkonventionellen Ideen umzusetzen. Darunter sind Low Tech Lab, Plastiki und Energy Observer. Hoffentlich wird der Hu’chu 55 auch für andere eine Inspiration sein.“
Ein mittschiffs angelegter Garten ermöglicht unabhängig vom Standort den autarken Anbau frischer Lebensmittel und verfügt über vertikale Hydrokulturen, die sich ideal für den Gemüseanbau eignen.
Design- und technische Herausforderungen
Das Hauptaugenmerk der Entwurfsphase lag darauf, ein Gleichgewicht zwischen den schnellen Segeleigenschaften eines leistungsstarken Katamarans und dem Komfort an Bord zu erreichen, um dem Eigner das Leben und Arbeiten an Bord zu ermöglichen. Der Katamaran verfügt über die Robustheit eines Explorers und eignet sich für die Navigation zu Zielen in hohen und niedrigen Breitengraden – ein entscheidendes Merkmal, um als Plattform für die Meeresforschung zu dienen. Tatsächlich wird der Hu’chu 55 mit dazu verwendet, bei der Erstellung einer globalen Karte der Wasserqualität zu unterstützen.
Die Ruder, ihre Achsen und der untere Teil der Rümpfe wurden verstärkt, um Eisbedingungen und möglichen Kollisionen mit Gegenständen standzuhalten. Der Hu’chu ist auch für das “Beachen” konzipiert: Ruder und Propeller werden durch ein Paar stromlinienförmiger Kiele geschützt, die das Gewicht des Bootes beim Trockenfallen tragen können.
Bei der Gestaltung des Decks wurde von iYacht besonderes Augenmerk auf die dynamische Stabilität gelegt. Es wurden umfangreiche Analysen durchgeführt, um die Neigung des Decks zu minimieren und ein trockenes Deck zu gewährleisten. Für ein reibungsloses Segeln gegen den Wind war ausreichend Freiraum auf dem Nassdeck von entscheidender Bedeutung. Um Filmausrüstung, Crew und Tauchausrüstung unterzubringen, wurden zusätzliche Auftriebsreserven eingebaut, wodurch die Gesamtzuladung des Schiffes effektiv erhöht wurde.
Das in Hamburg und Kiel ansässige Unternehmen lieferte ein sehr umfassendes Leistungspaket: Vom Design und Engineering bis hin zur detaillierten Ausarbeitung der Konstruktionsplanung der Struktur und der meisten Bordsysteme.
Für dieses Projekt wurde ein multidisziplinäres Team zusammengestellt, bestehend aus Yachtdesignern, Industriedesignern, Schiffsarchitekten, Bauingenieuren und Projektmanagern: Es waren teilweise 8 Teammitglieder von iYacht gleichzeitig beteiligt.
Das gesetzte Ziel bestand darin, Daniels Vision in die Realität umzusetzen, und um dies zu erreichen, stellten sie dem Eigentümer auch einige wichtige Partner vor. Roesner sagte: „Ich habe iYacht wegen deren langjährigen Erfahrung im Katamaranbau ausgewählt und Udos Team liefert die Art deutscher Ingenieurskunst, die ich mir gewünscht habe. Das Projekt und meine Visionen erfordern viel Geduld und Mut und bisher hat auch jeder bei iYacht dieses Engagement gezeigt.“
Udo von iYacht zieht das Resumee: „Die Nachfrage nach nachhaltigen Lösungen und Booten, die im Hinblick auf eine geschlossene Kreislaufwirtschaft konzipiert sind, steigt. Es war wirklich erfreulich, Daniels Vision in die Tat umzusetzen!“
Daniel ist dabei, neue Partner, Sponsoren und Investoren an Bord zu holen, die dieselben Ziele verfolgen und den Wunsch haben, etwas zu bewirken. Das Team prüft derzeit Werften mit Aluminium-Know-how, die in der Lage sind, dieses Projekt in die Tat umzusetzen.