©Ivo Rovira/America's Cup

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Peter Burling über seinen Abschied von Team New Zealand

Sport

20/05/2025 - 06:59

Noch bevor Neapel offiziell als Austragungsort des 38. America’s Cup bestätigt wurde, dominierten Unsicherheiten die Schlagzeilen: Der Rückzug von Herausforderern wie INEOS und die Finanzierungsschwierigkeiten rund um Sir Ben Ainslie, dazu das offizielle Aus von Alinghi Red Bull Racing – mit einer eventuellen Kehrtwende – sorgten für Unruhe.

Im Zentrum vieler Spekulationen stand der Abschied von Peter Burling bei Emirates Team New Zealand. Nun hat sich der Ausnahme-Steuermann in einem Interview mit dem New Zealand Herald selbst zu Wort gemeldet und seine Sicht der Dinge dargelegt – ein bedeutendes Kapitel in der jüngeren Cup-Geschichte findet damit ein Ende.

Seit seinem Einstieg bei ETNZ – nach dem spektakulären 8:1-Vorsprung und der historischen Niederlage gegen Oracle im Jahr 2013 – führte Burling das Team zu drei aufeinanderfolgenden Cup-Siegen: 2017 in Bermuda, 2021 in Auckland und 2024 in Barcelona. Mit insgesamt 22 gewonnenen Match Races im America’s Cup ist er Rekordhalter unter den Steuermännern.

Rückblickend beschreibt er die Kampagne 2017 als „Feuertaufe“: „Wir hatten keine finanziellen Sicherheiten und mussten vieles improvisieren. Aber es war unglaublich lehrreich.“

Nach dem Erfolg in Barcelona begannen unmittelbar die Gespräche über die Zukunft. Grant Dalton, CEO des Teams, erklärte, der neue Cup-Zyklus erfordere einen „fokussierteren und schnelleren Ansatz“. Uneinigkeit bestand vor allem hinsichtlich der Kontrolle über Burlings Rolle und seine parallele Beteiligung an der SailGP-Kampagne mit den Black Foils.

„In den letzten Jahren habe ich immer einen Ausgleich zwischen America’s Cup, Olympia und SailGP gefunden. Diesmal war vieles ungewiss“, so Burling. „Für mich ist SailGP und das Vertreten Neuseelands dort ein großer Ansporn. Die 25.000 Zuschauer bei der ersten Regatta in Auckland – das ist ein starkes Signal.“

Team New Zealand bot ihm keine alternative Position an: „Man wollte, dass ich meine bisherige Hauptrolle weiterhin einnehme. Es gab keinen Raum für andere Optionen. Das war etwas überraschend, aber so ist der Sport.“

Privat hat sich bei Burling ebenfalls einiges getan: Er ist verheiratet mit Lucinda, Vater einer Tochter namens Paloma und Mitgründer von Live Ocean, einer Initiative zum Schutz mariner Ökosysteme. Am 24. Mai wird er bei Foil4TheGulf am Royal Akarana Yacht Club eine Gesetzesinitiative unterstützen, die 19 neue Meeresschutzgebiete im Hauraki Gulf vorsieht.

Nach dem Austritt aus dem ETNZ sind bereits mehrere Teams an ihn herangetreten. Das neue Protokoll, das in Kürze veröffentlicht wird, soll festlegen, ob und in welcher Funktion nicht-nationale Segler künftig eingesetzt werden dürfen. Aktuelle Entwürfe sehen zwei ausländische Segler pro Team vor, jedoch nicht in aktiven Regatta-Rollen, sofern sie nicht am vorherigen Cup teilgenommen haben.

Burling abschließend: „Die Segelwelt ist klein. Man sollte nie nie sagen. Mal sehen, was das neue Protokoll bringt und welche Chancen sich ergeben.“

Unser Eindruck ist, dass Russell Coutts dem America’s Cup seinen ikonischsten Moment entziehen und diesen in sein eigenes Team holen wollte – das allerdings in einer ganz anderen Liga spielt… Wir werden sehen, wie es weitergeht.

Burling, Tuke und CEO von SailGP Russell Coutts

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