Frustrierendes Rennen für Alinghi Red Bull Racing an Tag 2 des Louis Vuitton Cup
Frustrierendes Rennen für Alinghi Red Bull Racing an Tag 2 des Louis Vuitton Cup
An einem weiteren Tag mit grenzwertigen Bedingungen hatten die Boote im Match des Schweizer Herausforderers Alinghi Red Bull Racing gegen NYYC American Magic bei schwachem Wind Schwierigkeiten mit dem Foilen. Die Rennleitung verkürzte nach dem Start mehrfach den Kurs und reduzierte das Rennen schließlich auf vier Bahnen. Der amerikanische Challenger fuhr am Ende in Verdrängerfahrt über die Ziellinie, während sich die Hoffnungen des Schweizer Teams in Luft auflösten.
Bei den leichten Bedingungen in Barcelona war zunächst unklar, ob es am heutigen zweiten Tag der Challenger Selection Series überhaupt Rennen geben würde. Am Ende gingen nur Alinghi Red Bull Racing und NYYC American Magic an den Start. Wegen des schwachen Winds fuhren beide Teams große Teile des Rennens nicht auf ihren Foils und warteten immer wieder auf auffrischenden Wind, um wieder in Schwung zu kommen. Als die Windverhältnisse nicht besser wurden, verkürzte die Regattaleitung mehrfach die Bahnen. Innerhalb von zwölf Minuten reduzierten sie die Bahnlänge sechsmal, von 1,3 Seemeilen auf 0,9 Seemeilen. Auf der vierten Bahn entschieden die Offiziellen dann, das Rennen auf vier Bahnen zu reduzieren, damit dieses innerhalb des vorgeschriebenen Zeitfensters beendet werden könnte. Kurz darauf trieb das amerikanische Boot über die Ziellinie. Alinghi Red Bull Racing folgte knapp drei Minuten später. Das Rennen dauerte 34 Minuten. Da derartige Änderungen der Streckenparameter mitten in einem Rennen taktische Entscheidungen beeinflussen können, war es ein frustrierendes Resultat für den Schweizer Herausforderer, dessen Chance, das Rennen noch zu drehen, damit verschwand.
Alle anderen Rennen des Tages wurden wegen Windmangels abgesagt.
Rodney Ardern, Sailing Team Manager: „Die größte Frustration resultierte heute daraus, dass die Regattaleitung das Rennen verkürzte, um ein 34minütiges Rennen zu erreichen, während wir noch versuchten, das andere Boot einzuholen. Die Regeln sehen eine Höchstdauer von 45 Minuten vor. Darum fällt es uns schwer, zu verstehen, worin die Dringlichkeit bestand, das Rennen zu verkürzen, während wir noch unterwegs waren. Grundsätzlich verstehen wir, dass man während des Rennens Bahnen verkürzen kann – die Entfernung und die Richtung zu den Bahnmarken – aber heute wurden mehrfach Bahnen verkürzt, obwohl die Boote sich schon auf dieser Bahn befanden. Eine immer kürzer werdende Bahn, die ein Aufholen praktisch unmöglich machte, das ist super frustrierend.“
„Wir sind alle hier, um gegeneinander zu segeln. Leider mussten wir heute beide mit herausfordernden Bedingungen kämpfen. Glückwunsch an American Magic, die das besser hinbekommen haben als wir. Sie hatten die gleichen Probleme, auch sie waren zeitweise auf den Foils und dann wieder nicht. Insofern war es ein Glücksspiel, eine Lotterie. Für die nächsten Tage hoffen wir auf gute, faire Rennen und gute Bedingungen. Hoffentlich können alle Rennen stattfinden und Sportler und Zuschauer hochwertige Rennen erleben.“
Nils Theuninck, Cyclor: Ich würde sagen, die Lektion von heute ist, sich bei so schwachem Wind von den Abwinden der anderen Boote freizuhalten. Es war in den vergangenen zwei Jahren schwer, sich auf solche Situationen vorzubereiten, denn wir haben allein trainiert. In dem Rennen heute galt es in erster Linie, auf den Foils zu bleiben – oder schnell wieder in den Flugmodus zurückzufinden. Darum mussten wir sicherstellen, dass der Steuergruppe immer ausreichend Energie zur Verfügung stand, um die Segel so zu trimmen, wie sie es wollten. Die Cyclors haben heute eine starke Leistung gezeigt und wir hatten reichlich Power im Tank, aber das Ergebnis war natürlich enttäuschend. Es liegen noch viele Rennen vor uns, und wir sollten jedes Rennen nutzen.“