Luxus-Yachtbau in den Marken zwischen Wachstum und Nachhaltigkeit

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03/03/2025 - 12:13

Die Konferenz „In die Zukunft segeln – Der Luxus-Yachtsektor in den Marken“, die am 28. Februar in der prestigeträchtigen Loggia dei Mercanti in Ancona stattfand, war ein großer Erfolg. Organisiert von der Marche Yachting & Cruising Association, brachte die Veranstaltung die wichtigsten Akteure der Yachtindustrie und Vertreter der Institutionen zusammen, um über die Zukunft des Sektors zu diskutieren – mit dem Ziel, die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken und das Wachstum zu fördern.

Die Marken: Eine führende Region im internationalen Yachtbau

Ein Höhepunkt der Veranstaltung war die Präsentation einer Studie der Polytechnischen Universität der Marken, vorgestellt von den Professorinnen Valentina Giannini (DII-Abteilung) und Sara Corvaro (DICEA-Abteilung). Die Analyse bestätigte die führende Rolle Italiens im Bau von Luxus-Yachten, mit positiven Entwicklungen in Bezug auf Beschäftigung und Umsatz.

Der Yachtsektor in den Marken beschäftigt über 10.000 Fachkräfte und verzeichnet ein starkes Exportwachstum, insbesondere in die USA und Nicht-EU-Länder. Prognosen für 2024-2026 gehen von einem Umsatzwachstum von 6 % aus, was die Marken weiter als Spitzenregion im Yachtbau positioniert.

Neben der Produktion wurde besonderes Augenmerk auf die touristischen Häfen gelegt, die für das Wachstum des Luxusyacht-Sektors von entscheidender Bedeutung sind. Mit 180 km Küstenlinie plant die Region die Entwicklung von sieben strategischen Häfen, um Refit-Dienstleistungen und den nautischen Tourismus zu fördern.

Die Zahlen sprechen für sich: Die Kapazität für große Yachtliegeplätze liegt zwischen 123 und 164 Liegeplätzen für Yachten von 30 bis über 80 Metern, mit einer sofortigen Verfügbarkeit von 61 Liegeplätzen für Yachten zwischen 30 und 80 Metern.

Luxus-Yachtbau in den Marken zwischen Wachstum und Nachhaltigkeit
Luxus-Yachtbau in den Marken zwischen Wachstum und Nachhaltigkeit

Herausforderungen für Unternehmen und die Rolle der Institutionen

Die Konferenz gab Branchenakteuren eine Plattform, um ihre aktuellen Herausforderungen zu diskutieren. Zu den teilnehmenden Unternehmen gehörten unter anderem Sandro Bruni (Palumbo Superyachts), Ennio Cecchini (Cantiere delle Marche), Daniele De Tullio (Italia Yachts), Gianluca Fenucci (CPN), Gioia Furlanetto (Furlanetto International), Fulvio Luise (Luise Group), Bruno Piantini (Ferretti Group Superyacht Yard), Fabio Fraternale (Wider), Alessandro Massari (Massari Design) und Francesco Pelizza (AMS Italia).

Zu den wichtigsten Anliegen gehörten:

Ausreichende Werftflächen für den Yachtbau, um Outsourcing zu vermeiden.

Spezialisierte Ausbildung, um Fachkräfte für eine sich ständig weiterentwickelnde Branche zu sichern.

Effiziente Infrastruktur und Logistik, einschließlich einer Aufwertung des Flughafens und der Transportnetze.

Strategien zur Förderung des Luxustourismus, um die Marken als erstklassiges Ziel für Yachtbesitzer und internationale Gäste zu etablieren.

In diesem Zusammenhang präsentierte Fulvio Luise konkrete Daten zur Attraktivität der Region für zahlungskräftige Touristen und betonte die Notwendigkeit einer gezielten Förderung.

Politische Unterstützung und Zukunftsinvestitionen

Vertreter der Institutionen zeigten sich offen für die Anliegen der Branche und bestätigten ihr Engagement zur Förderung des Luxusyacht-Sektors. Zu den wichtigsten Beiträgen gehörten:

Gino Sabatini (Handelskammer Ancona) kündigte neue Zuschüsse für 2024 zur Unterstützung der Internationalisierung der Unternehmen an.

Stefano Aguzzi (Regionales Bildungsministerium) betonte die Bedeutung von dualen Ausbildungswegen, die Theorie und Praxis kombinieren.

Carmina Laura Giovanna Pinto (Regionales Schulamt) schlug eine Neustrukturierung der Lehrpläne vor, um den Berufseinstieg durch verkürzte vierjährige Schulprogramme zu erleichtern.

Giovanni Zinni (Vizebürgermeister von Ancona) hob die strategische Rolle der Stadt im Luxusyachtbau hervor und unterstrich die Bedeutung eines neuen Raumordnungsplans zur Unterstützung lokaler Unternehmen.

Yachtindustrie und Infrastruktur: Die Rolle des Hafens von Ancona

Ein besonders erwartetes Thema der Konferenz war die Entwicklung des Hafens von Ancona, mit einer Schlüsselrede von Vincenzo Garofalo (Präsident der Hafenbehörde der Zentralen Adria).

Der neue Hafenentwicklungsplan, der sich in der Endphase der Genehmigung befindet, sieht spezialisierte Liegeplätze für Luxusyachten und eine Erweiterung der Anlegekapazitäten vor. Eine detaillierte Untersuchung der Wassertiefen und der Umweltauswirkungen wird zukünftige Entscheidungen beeinflussen, mit dem Ziel, Ancona als erstklassiges Zentrum für den Yachtbau und den Luxusyacht-Tourismus zu etablieren.

Zusätzlich betonte Abgeordneter Ciccioli die Bedeutung des Adria-Baltikum-Korridors, einer Handelsroute, die die wirtschaftliche Entwicklung der Region weiter stärken könnte. Admiral Vincenzo Vitale, Kommandant der Maritimen Direktion der Marken und der Hafenbehörde, sicherte volle Unterstützung für Initiativen zur Förderung der Yachtbranche zu.

Eine glänzende Zukunft für den Luxusyachtbau in den Marken

Diese Konferenz markierte einen bedeutenden Schritt zur Stärkung des Luxusyacht-Sektors in den Marken. Die Marche Yachting & Cruising Association setzt sich weiterhin für einen strukturierten Dialog zwischen Unternehmen und Institutionen ein, um Strategien zu entwickeln, die die Region als internationale Hochburg der Luxusyachtbranche etablieren.

Mit einer klaren Vision und gezielten Investitionen haben die Marken das Potenzial, ein Zentrum für den Luxus-Yachtbau zu werden. Die Weichen sind gestellt: In die Zukunft segeln – mit Stil und Innovation.

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