
SMART: Der neue Kurs der Yachtbranche – definiert beim World Yachting Summit in Monaco
Monaco – Der erste World Yachting Summit, der vom 15. bis 17. April im Monte-Carlo Bay Hotel & Resort stattfand, wurde mit großem Erfolg abgeschlossen. Inspiriert von globalen Plattformen wie der COP oder dem Weltwirtschaftsforum in Davos, brachte die Veranstaltung Teilnehmer aus über 20 Nationen zusammen – darunter führende Akteure der Yachtbranche, Regierungsbehörden, Regulatoren und innovative Vordenker. Ziel: eine neue, nachhaltigere, transparentere und integrativere Ausrichtung für die Zukunft der internationalen Yachtwelt.
Ein Gipfeltreffen, das den Paradigmenwechsel einleitet
Organisiert von M3 Monaco in Zusammenarbeit mit OMNIYAT, bot der World Yachting Summit ein strukturiertes Programm mit zwei Hauptthemen: „Business & Tourism Development“ und „Practical Roadmap to Net Zero“. Insgesamt fanden 19 Panels, 8 „Inspiration Talks“ und zahlreiche Keynotes statt – mit Fokus auf technologische Innovation, Energiewende, Digitalisierung und neue Yachtreiseziele.
Jean-Claude Biver, eine Ikone der Schweizer Uhrenbranche, eröffnete den Summit mit einer kraftvollen Botschaft: Innovation entsteht durch den Mut, „der Erste, Einzigartige und Andere“ zu sein – und durch die Bereitschaft, jungen Generationen zuzuhören.
SMART: Die neue Navigationshilfe der Yachtindustrie
Der Summit stellte ein neues Akronym in den Mittelpunkt – SMART – als strategischen Leitfaden für den Wandel der Branche:
Sustainable (Nachhaltig): Olivier Wenden, Vizepräsident der Prinz-Albert-II-Stiftung, betonte die Dringlichkeit nachhaltigen Handelns. Barbara Sanches (DNV) hob die Notwendigkeit hervor, sofortige Maßnahmen mit langfristiger Innovation zu verbinden, um Net-Zero-Ziele zu erreichen.
Modern (Modern): Modernisierung bedeutet Transparenz, Digitalisierung und die Entwicklung neuer Yachting-Destinationen mit geeigneter Infrastruktur und klaren Regulierungsstandards.
Attractive (Attraktiv): Um junge Generationen anzusprechen, müssen Prozesse vereinfacht, Handwerkskunst hervorgehoben und bedeutungsvolle Erlebnisse geschaffen werden – zugänglich und authentisch.
Resourceful (Ressourcenorientiert): Die Yachtbranche muss ihren ökonomischen und sozialen Wert kommunizieren, kontinuierlich in Innovation und Ausbildung investieren und als integraler Teil einer nachhaltigen Gesellschaft auftreten.
Transformative (Transformativ): Eine nachhaltige Yachtkultur beginnt in der Kindheit – mit Segeln, Meeresnähe und einem emotionalen Zugang. Ein menschenzentrierter Ansatz, der technisches Können mit Erlebnissen verbindet, ist der Schlüssel.
Giovanna Vitelli: Nachhaltigkeit als Wachstumsmotor
Ein Höhepunkt war der Beitrag von Giovanna Vitelli, Präsidentin der Azimut|Benetti Group. Sie betonte die Notwendigkeit, sofort auf vorhandene nachhaltige Technologien zu setzen, anstatt auf zukünftige Lösungen zu warten. Zudem sprach sie sich für standardisierte Effizienzkriterien aus – in Anlehnung an die Automobilbranche –, um Glaubwürdigkeit und Transparenz zu fördern.
Vorsichtiger Optimismus und neue Perspektiven
In der Abschlussrunde erinnerte Bernard d’Alessandri, Generalsekretär des Yacht Club de Monaco, an die Demut, die das Meer erfordert: „Auf See sind wir Gäste in einer Welt, die nicht die unsere ist.“ Trotz geopolitischer Unsicherheiten, wachsender Regulierung und demografischer Umbrüche war der Grundton der Diskussionen von „vorsichtigem Optimismus“ geprägt – getragen von der Überzeugung, dass Anpassungsfähigkeit, Ausbildung und Kundenzentrierung die Yachtbranche zukunftsfähig machen können.
Eine Veranstaltung mit bleibendem Eindruck
José Marco Casellini, CEO von M3, resümierte: „Der World Yachting Summit 2025 hat der Yachtindustrie neue Impulse gegeben. Die positive Resonanz auf Inhalt und Organisation zeigt das Potenzial dieser Plattform als Motor für Innovation und strategische Ausrichtung auf globaler Ebene.“
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