
Genova for Yachting: TEHA-Studie vorgestellt, strategische Rolle des nautischen Sektors bestätigt
Genova for Yachting: TEHA-Studie vorgestellt, strategische Rolle des nautischen Sektors bestätigt
Am 19. März 2025 präsentierte Genova for Yachting die TEHA-Studie (The European House – Ambrosetti) über die sozioökonomische Bedeutung der professionellen Yachtindustrie während ihrer öffentlichen Versammlung im Palazzo della Borsa in Genua. Die Ergebnisse zeigen ein deutliches Wachstum des Sektors, trotz einiger Rückgänge in bestimmten Yachtkategorien.
Steigende Zahlen und positive Trends für 2024
Laut der TEHA-Studie steigt der Gesamtumsatz des nautischen Sektors in Genua von 590 Millionen Euro im Jahr 2023 auf voraussichtlich 630 Millionen Euro im Jahr 2024. Die Beschäftigung nimmt ebenfalls zu und steigt von 2.950 Mitarbeitern im Jahr 2023 auf geschätzte 3.150 im Jahr 2024. Der geschätzte Beitrag zum regionalen BIP beträgt 222 Millionen Euro, ein Zuwachs von 6,8 % gegenüber 208 Millionen Euro im Vorjahr. Rund 50 % davon stammen aus nicht-nautischen Bereichen wie Produktion, Dienstleistungen, Handel und Tourismus.
Kürzere Aufenthalte, aber höhere Wertschöpfung
Zum ersten Mal wird ein Rückgang der Gesamtzahl der Liegetage der Yachten festgestellt, von 79.000 Tagen im Jahr 2023 auf geschätzte 63.000 Tage im Jahr 2024, was einem Rückgang von etwa 21 % entspricht. Dieser Rückgang ist hauptsächlich auf weniger Aufenthalte von Yachten zwischen 15 und 50 Metern Länge zurückzuführen. Jedoch gleicht das erhebliche Wachstum (+47,7 %) bei Yachten über 50 Metern Länge bis zu 130 Metern, die eine höhere wirtschaftliche Wertschöpfung generieren, diesen Rückgang aus.
Herausforderungen und Strategien für eine globale Führungsrolle
Giovanni Costaguta, Präsident von Genova for Yachting, betonte die Bedeutung einer strategischen Balance: „Die Herausforderung von GFY für eine globale Führungsrolle muss die Bedürfnisse des gesamten Clusters erfüllen, sowohl von größeren Yachten als auch mittelgroßen Schiffen. Die komplexe Zugänglichkeit von Genua und die zunehmende Isolation wirken sich negativ auf die Attraktivität aus, weshalb es essenziell ist, konkrete Projekte in den Bereichen Ausbildung, Infrastruktur sowie wirtschaftliche und territoriale Planung zu initiieren.“
Alberto Amico, Sprecher der GFY-Werften, erläuterte: „In den letzten Jahren haben andere nationale und internationale Standorte geeignete Infrastrukturen durch öffentlich-private Partnerschaften entwickelt, während Genua trotz der Vision und konkreten Vorschläge privater Akteure Gefahr läuft, Boden zu verlieren.“
Lokale Kompetenzen und Ausbildung im Fokus
Cinzia Farinetti, Vizepräsidentin von GFY, hob die Bedeutung der lokalen Fachkompetenzen hervor: „Die fachübergreifenden Kompetenzen und das kulturelle Erbe unserer Region sind entscheidend, um Yachtcrews und Fachleute der Branche anzuziehen.“
Attilio Bruno, Verantwortlicher für Ausbildungsinitiativen bei GFY, wies auf die Schwierigkeit hin, junge Fachkräfte zu gewinnen: „Trotz der Attraktivität des Sektors stellt der Generationenwechsel eine echte Herausforderung dar. Wir arbeiten mit lokalen Einrichtungen wie dem Blue District zusammen und haben kürzlich ein spezielles Portal gestartet, um Angebot und Nachfrage am Arbeitsmarkt zu vernetzen.“
Die von Journalist Alberto Quarati moderierte Diskussion umfasste Beiträge von Vertretern der Institutionen wie Luigi Attanasio (Handelskammer), Admiral Piero Pellizzari (Küstenwache), Francesco Maresca (Gemeinde Genua), Alessio Piana (Region Ligurien) und Marco Sanguineri (Hafenbehörde).
Damit bestätigt Genua erneut ihre zentrale Rolle im weltweiten Superyacht-Markt und unterstreicht ihre Kompetenz in den Bereichen Innovation, Infrastruktur und Ausbildung trotz logistischer und wettbewerbsbedingter Herausforderungen.
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