Portosole: Herausforderungen, Strategien, Nachhaltigkeit und Zukunftsvision. Interview mit General Manager Giorgio Casareto
In einer entscheidenden Phase der Entwicklung der touristischen Häfen Liguriens bereitet sich Sanremo auf eine umfassende Transformation vor.
Nach dem Start der Konferenz der Dienstleistungen zur Neugestaltung von Porto Vecchio und der Modernisierung von Portosole sprachen wir mit Giorgio Casareto, der dieses ehrgeizige Projekt leitet.
Themen unseres Gesprächs: Herausforderungen, Strategien, Nachhaltigkeit und die Vision für die Zukunft — ein Weg, der Sanremos Rolle in der internationalen Freizeitschifffahrt durch moderne Infrastrukturen, marktgerechte Dienstleistungen und eine starke Integration in das Stadtgefüge stärken soll.
Ein bedeutendes Investment, nicht nur finanziell, sondern auch kulturell und sozial.
PressMare - Als Ihnen die Leitung der Werft übertragen wurde, was waren Ihre ersten Gedanken?
Giorgio Casareto – Ich muss zugeben, als mir angeboten wurde, auch die Werft zu übernehmen, hatte ich einen Moment des Innehaltens. Es war keine einfache Entscheidung. Ich fragte mich, wie ich diese Herausforderung angehen könnte und ob es sich lohnen würde.
Wer in diesem Sektor arbeitet, weiß, dass es nie einfach ist – insbesondere in Kontexten wie diesem, wo Unternehmensinteressen Vorrang vor persönlichen Belangen haben müssen. Meine jahrelange Zusammenarbeit mit Vitelli hat mir in dieser Hinsicht viel gelehrt.
PM - Neben dem Werftbetrieb laufen wichtige Entwicklungsprojekte, richtig?
GC – Ja, absolut. Der wichtigste Schwerpunkt liegt derzeit auf der Neugestaltung von Porto Vecchio.
Es handelt sich um ein komplexes, strategisches Projekt, das nicht nur den Hafen, sondern einen großen Teil der Stadt betrifft.
Die Konferenz der Dienstleistungen hat gerade begonnen, und wir arbeiten eng mit den lokalen Akteuren, Vereinen und Interessengruppen zusammen.
Es handelt sich um eine bedeutende Investition — rund 70 Millionen Euro — wovon ein großer Teil für die urbane Aufwertung vorgesehen ist, um das Gebiet moderner, zugänglicher und besser mit der Stadt vernetzt zu gestalten.
PM - Wie läuft der Dialog mit der Bevölkerung?
GC – Wie immer gibt es unterschiedliche Positionen. Ein Teil der Stadt unterstützt das Projekt energisch, ein anderer äußert, naturgemäß, Vorbehalte gegenüber Veränderungen.
Unsere Aufgabe ist es, zu vermitteln und Lösungen zu finden, die die Interessen aller berücksichtigen.
Es ist ein Balanceakt, aber wir haben den Willen der Eigentümer, die Zustimmung der Stadt und nun auch die offizielle Unterstützung durch die Konferenz der Dienstleistungen auf unserer Seite – alles positive Signale.
PM - Nachhaltigkeit ist ein zentrales Thema. Welche Maßnahmen sind geplant?
GC – Nachhaltigkeit ist einer der Grundpfeiler des Projekts.
Wir planen beispielsweise ein zentrales System zur Sammlung von Schmutzwasser der Boote, um Lkw-Verkehr und das Risiko von Leckagen zu vermeiden.
Zudem modernisieren wir die gesamte Stromversorgung, um den Anforderungen moderner Superyachten gerecht zu werden, die heute bis zu 400 Ampere benötigen.
Auch Portosole wird gezielt modernisiert — Straßen, Zufahrten und Kais werden an moderne Standards angepasst, um Fußgänger- und Fahrzeugverkehr besser zu trennen.
PM - Welche strukturellen Verbesserungen werden konkret umgesetzt?
GC – In Portosole wird es eine "leichte, aber bedeutende" Modernisierung geben: neue interne Wege, Optimierung der Liegeplätze, Modernisierung der Technik.
Unser Ziel ist es, die durchschnittliche Yachtlänge von derzeit 35–40 Metern auf 50 Meter zu erhöhen.
In Porto Vecchio streben wir an, Liegeplätze für Yachten von bis zu 90 Metern zu schaffen.
PM - Wie wollen Sie das "neue" Portosole und Porto Vecchio vermarkten?
GC – Wir haben eine Marktforschung gestartet, um unser Zielpublikum besser zu verstehen.
Für die operative Umsetzung wird Gloria Belloni verantwortlich sein, mit der ich bereits erfolgreich zusammengearbeitet habe.
Unser Credo bleibt: Der Markt entscheidet. Wenn die Kunden positiv reagieren, haben wir unsere Arbeit gut gemacht.
Nach Abschluss der Arbeiten werden wir eine neue Kommunikationskampagne starten, um die Neuerungen und Verbesserungen zu präsentieren.
PM - Abschließend: Was ist Ihre persönliche Hoffnung für dieses Projekt?
GC – Meine Hoffnung ist einfach:
Gute Arbeit leisten, der Stadt etwas Positives hinterlassen und moderne, nachhaltige Infrastrukturen schaffen, die hochwertigen Tourismus anziehen, Arbeitsplätze schaffen und die Wirtschaft fördern.
Es ist nicht nur eine Investition in den Hafen — es ist eine Investition in die Zukunft von Sanremo.
Der Weg wird nicht einfach sein, aber wir sind entschlossen, erfahren und überzeugt, im kollektiven Interesse zu handeln.
Von Filippo Ceragioli
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